«Reduce, reuse, recycle», heisst es doch so schön.
Wobei «reduce» – reduzieren – in diesem Fall etwas schwierig ist, handelt es sich doch um eines der absolut riesigsten Flugzeuge der Geschichte: vom Boeing 747, dem legendären Jumbo Jet.
Aber wiederverwenden und recyceln? Das geht.
Aber erst mal von vorne:
Als British Airways damit begann, seine alternde Flotte von Boeing-747-Flugzeugen auszumustern, sah ein kleiner Provinzflughafen die Gelegenheit, seinen Beitrag zu leisten und ein altes Flugzeug als Veranstaltungsraum wiederzuverwenden.
Für die satte Summe von £1 (1.25 Franken) kaufte der private Flugplatz Cotswold Airport im südenglischen Gloucestershire im Oktober 2020 eine in die Jahre gekommene Boeing 747. Und zwar eine in der ikonischen ‹Negus›-Lackierung, des ikonischen Farbschemas, die British Airways zwischen 1970 und 1980 verwendete und das anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Fluggesellschaft 2019 wieder hervorgeholt worden war.
In den 14 Monaten seit der Ankunft der 747 auf dem Flughafen Cotswold wurde der Economy-Bereich des Flugzeugs ausgehöhlt, um Platz für einen neuen Veranstaltungsbereich zu schaffen. Die alte Bordküche des Flugzeugs wurde zu einer Bar umgebaut, während das Cockpit und der Erste-Klasse-Bereich weitgehend unangetastet blieben.
Der Kaufpreis mag knapp einen Franken gekostet haben, die Umrüstung auf eine Instagram-Location, hingegen, zogen erhebliche Kosten mit sich. Laut CNN Travel soll die Umgestaltung fast 625'000 gekostet haben – davon alleine 250'000 Franken für die neue Betonfläche, auf der das Flugzeug steht.
Um diese Investition zu amortisieren, wird die Miete der Location nicht billig sein: 1'200 Franken pro Stunde, wie CNN Travel berichtet. Für Hochzeiten verlangt der Flughafen 15'000 Franken für 24 Stunden.
Und dies, obwohl die WCs nicht funktionieren – zumindest nicht für die nächsten sechs Monaten. Suzannah Harvey, Projektleiterin und Geschäftsführerin des Flughafens Cotswold, bestätigte gegenüber CNN Travel, dass die Toiletten des Flugzeugs für den Betrieb in grosser Höhe und unter Druck konzipiert wurden und am Boden nicht funktionieren. Für die nächsten «sechs Monate oder so» müssten die Passagiere also mit «schicken Toiletteneinheiten» ausserhalb des Flugzeugs vorlieb nehmen.
Sechs Monate? Pah, dann müsste das WC-Problem bis im Dezember ja gelöst sein! Hört ihr zu, liebe watson-Geschäftsleitung? Weihnachtsfeier und so? Hmm?