
Das sind wir, wenn wir merken, wie dumm wir waren.Bild: twitter User Unser
Es gibt Ausdrücke, die liest man oder lernt sie gar schon im Kindesalter – und dann kommt der Moment, womöglich Jahre später, in dem du die Bedeutung auch wirklich verstehst.
Dann fühlst du dich etwas dümmlich.
Aber es passiert uns allen, wie eine kleine Umfrage in der Redaktion zeigt. Wir lassen hier die Hosen runter. Und nachher bist du dran.
«Bei mir dauerte es etwa 15 Jahre, bis ich den ‹Bandscheibenvorfall› kapiert habe. Bei einem Bandscheibenvorfall fällt effektiv ein Teil der Bandscheibe im Rücken nach vorne (Mediziner würden dies natürlich bedeutend elaborierter formulieren). Es handelt sich also nicht um einen Vorfall im Sinne eines Ereignisses, das geschehen ist.»
Ralph Steiner
«Ich habe vor ein paar Jahren erst gecheckt, dass das Wort ‹Hampfle› eine ‹Handvoll› ist. Davor dachte ich, das sei eine Funktion der Hand, wie etwa ‹eine Faust ballen›».
Madeleine Sigrist
«Auch Schweizerisch: ‹Handkehrum›. Dreh die Hand herum und du hast die andere Seite, also ‹anderseits›.»
Sergio Minnig
«Da kommt mir gleich das schöne Wort ‹Erblasser› in den Sinn! Es ist mir völlig entschwunden, wann ich diesem Begriff das erste Mal begegnet bin. So häufig trifft man ihn im Alltag nicht an, es sei denn, man ist auf Erbrecht (nein, ‹Erbrecht› ist nicht 2. Person Plural von ‹erbrechen›) spezialisierter Jurist: ‹Erblasser› ist das schöne Wort. Ich las es intuitiv als ‹Er-Blasser›, also als Euphemismus für jemanden, der gestorben und daher buchstäblich leichenblass geworden ist. Diese erstaunlich poetische Metonymie beeindruckte mich, bis mir klar wurde, dass es sich in Wahrheit um einen sehr viel prosaischeren ‹Erb-Lasser› handelt. Ich persönlich werde dereinst aber eher er-blassen als erb-lassen, denn mit meinem kargen Gehalt sind keine Reichtümer anzuhäufen.»
Daniel Huber
«Ich habe mich als Kind sehr lange gefragt, warum die Leute am Ende eines Konzerts immer etwas über Züge rufen: ‹Zug abä! Zug abä!›»
Aylin Erol
«Ich habe erst letztes Jahr gelernt, dass Wahlheimat gar nicht die Heimat ist, in der man wahlberechtigt ist, sondern die Heimat, die man für sich gewählt hat, ohne dort aufgewachsen zu sein. Der Heureka-Moment kam so: Als mein Freund (Deutscher) die Schweiz als seine Wahlheimat bezeichnet hat, war ich sehr verwirrt und meinte ‹Hä, du darfst hier doch gar nicht wählen???› – war relativ peinlich.»
Helen Kleinschmidt
«Achtung, wer es nicht schon wusste, für den wird dieser Bindestrich jetzt sehr mindblowing werden:
Ein Pullover ist ein Pull-over.
Er wird drüber gepullt!
Ist das nicht verrückt. Ein englisches Wort, das schon in den 1920ern in die deutsche Sprache gerutscht ist, und darin in den 50ern zu seiner hübschen Kurzform Pulli fand, während die Bezeichnung im Englischen nur ein ganz kurzes Dasein fristen durfte und dort kaum noch gebräuchlich ist.»
Anna Rothenfluh
«Als ich ein Bube war, wurden in der sonntäglichen Sport-Sendung des Schweizer Fernsehens noch die Lotto- und Toto-Zahlen vorgelesen. Nie fehlte nach 1-X-2 etc. der Hinweis, dass «alle Angaben ohne Gewähr» seien. Klein-Ralf rätselte lange darüber, was zum Teufel ein Gewehr mit all dem zu tun hat.»
Ralf Meile
Hast du mal etwas Ähnliches erlebt? Erzähl uns davon!
Weitere Lustigkeiten, die wir tun:
Oder hier: Dinge, die wir alle tun, aber über die wir nicht sprechen
Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Emily Engkent
(sim)
Die wundersame Welt der amerikanischen Supermärkte
1 / 28
Die wundersame Welt der amerikanischen Supermärkte
Vielleicht ist er auch von einer anderen Welt.
quelle: imgur
Western-Feeling gefällig? Diese Stadt in Utah wurde von Tumbleweeds überschwemmt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Wer den Titel «hässlichstes Tier der Welt» trägt, hat auch den Titel «Fisch des Jahres» verdient.