Wer als Frau single ist, der bekommt eines auf jeden Fall frei Haus: Mitleid. «Verstehe gar nicht, warum dich keiner will.» «Für eine Person kochen?! Lohnt sich das überhaupt?»
Als Singles sind Frauen irgendwie nicht so ganz komplett, so die landläufige Meinung. Und daher auch nicht so ganz glücklich. Mitleid ist also angebracht?
Nicht wirklich. Denn Singlefrauen geht es ganz gut. Sogar ziemlich gut. Im Gegensatz übrigens zu Singlemännern. Dass erklärte zumindest gerade erst Paul Dolan, Verhaltensforscher an der London School of Economics.
Männer, das zeigen soziologische Studien schon seit längerem, ziehen viel Nutzen aus romantischen Beziehungen. Sie leben gesünder, sie haben bessere Beziehungen zu Familie und Freunden, sie verdienen sogar mehr Geld. Frauen hingegen ziehen aus Beziehungen keine so grossen Vorteile. Und es zeigt sich sogar: Wenn sie nicht in einer Beziehung sind, geht es ihnen sogar am Allerbesten.
In den Untersuchungen, von denen Dolan berichtet, gaben verheiratete Probanden zwar ein recht hohes Glückslevel an, aber eben nur, solange der Partner oder die Partnerin mit im selben Raum war. Wenn sie alleine waren, sah das Bild schon anders aus. Dann waren die Singles glücklicher.
Was Singles allerdings wirklich weniger zufrieden macht, führt Dolan an, ist das Stigma, mit dem Single-Sein nach wie vor verbunden wird. In anderen Worten: Wer ständig bemitleidet wird, der fühlt sich irgendwann wirklich schlecht. Ganz ohne Grund.
(gw)
Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und BIN glücklich. Einige meiner Freundinnen sind single und glücklich, andere single oder vergeben und unglücklich.
So viele Faktoren spielen eine Rolle!