Die Werdinsel in Zürich ist ein beliebtes Ausflugsziel für die unterschiedlichsten Menschen. Etwas geht jedoch manchen zu weit: der Nacktbereich im westlichen Teil der Insel. Gegen diesen gibt es nun sogar eine Petition, welche von den Initianten in der Nachbarschaft verteilt wurde. Wer genau hinter der Petition steht, ist unklar, es ist schlicht von «Anwohnern und Anwohnerinnen» die Rede. Auf der Rückseite des Papiers sollen ein Formular und eine GMX-E-Mail-Adresse abgebildet sein, um das Schreiben einzureichen.
Das Problem sei nicht die Nacktheit an sich, sondern die «sexuellen Handlungen», heisst es im Brief. Dies gehe nicht, auch weil viele Kinder und Jugendliche die Werdinsel besuchen. Im Schreiben heisst es weiter, es komme auch gegenüber Frauen zu Belästigungen.
Eine Person, die sich ebenfalls am FKK-Bereich stört, hat sich gegenüber der Höngger Zeitung geäussert. Sie bestätige die Behauptung, dass es zu sexuellen Handlungen komme. Die Person habe zudem Angst um das Wohl ihrer Kinder, die diese Handlungen sehen könnten.
Laut dem Brief belegt der Nacktbereich «etwa die Hälfte der Insel». Laut der Stadt Zürich ist das FKK-Baden aber nur am Inselspitz zugelassen.
Durch den Nacktbereich gebe es eine höhere Anzahl von Besuchenden, welche aus «fast nur Männern» bestehen soll. Da die Insel als beliebter Treffpunkt der Schwulenszene gilt, passt die Aussage damit überein. Im Brief fordern die Initianten nun die Schliessung des FKK-Bereichs.
Der Brief sorgt auch auf Social Media für Diskussionen. Auf Reddit regen sich viele über das Schreiben auf und unterstellen den Initianten Intoleranz und Bünzlitum und finden, man könne auch woanders hingehen als auf die Werdinsel.
Ein User schreibt: «Andere sind entweder nackt oder tragen etwas, aber alle scheinen respektvoll zu sein und den Platz rücksichtsvoll zu teilen. Wir sind mit meinen Kindern an ihnen vorbeigeschwommen, sie haben die nackten Leute gesehen, und ich kann euch versichern, dass weder ihre Schwimmfähigkeiten noch ihre Laune noch ihre Werte dauerhaft durch das Sehen einer nackten Person beschädigt wurden.» Dem Kommentar stimmen viele weitere User zu.
Ein weiterer bestätigt die sexuellen Handlungen, findet aber, eine Schliessung gehe zu weit: «Als ich mal auf Bootstour war, hab ich einen Typen am Strand gesehen, der sich vor aller Augen einen runtergeholt hat, war echt offensichtlich und ekelhaft. Aber man muss ja nicht gleich den FKK-Strand zumachen, vielleicht einfach mehr das Ordnungsamt zur Kontrolle schicken.»
Der Nacktbereich beziehungsweise die sexuellen Aktivitäten auf der Werdinsel sind schon seit Jahren ein viel diskutiertes Thema. Grün Stadt Zürich stellte 2015 infolge der Beschwerden Schilder auf, die auf den FKK-Bereich hinwiesen. Auch wo man sich nur in Kleidung aufhalten darf, wurde gezeigt. Die Schilder wurden in Kooperation mit den HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich) und dem Checkpoint Zürich erstellt und dienten als Handlungsempfehlung.
(kek)
Wer auch immer dahinter steckt, lasst den FKK-Freunden den Spass. Solange es nicht zu strafrechtlich relevanten Handlungen kommt kann dieses Schreiben ad acta gelegt werden.
Kann selbst mit FKK nichts anfangen, sehe jedoch nicht ein warum es anderen verwehrt werden soll.