Libyen

UNO-Vermittler: «Die Libyier sind am Ende der Geduld»

Ein weiterer Angriff, wieder Opfer. Libyen kommt nicht zur Ruhe.
Ein weiterer Angriff, wieder Opfer. Libyen kommt nicht zur Ruhe.Bild: STRINGER/EPA/KEYSTONE

UNO-Vermittler: «Die Libyier sind am Ende der Geduld»

17.04.2015, 01:50
Mehr «Libyen»

Die Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien in Libyen sind am Donnerstag in Marokko unter Vermittlung des UNO-Gesandten Bernardino Leon wieder aufgenommen worden. Leon fordert Flexibilität der rivalisierenden Parlamente bei der Bildung einer Einheitsregierung.

«Die Libyer sind am Ende der Geduld und die internationale Gemeinschaft ist es auch», sagte Leon. Die Gespräche finden in Skhirat bei Rabat zwischen den Delegationen der Parlamente in Tobruk und Tripolis indirekt statt.

Bernardino Leon von der UNO.
Bernardino Leon von der UNO.Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Am Vormittag sprach Leon zunächst mit den Vertretern des international anerkannten Parlaments, das vor den Kämpfen in der Hauptstadt Tripolis nach Tobruk im Osten Libyens geflohen ist. Am Abend sollte Leon mit der Delegation des Nationalen Generalkongress zusammenkommen, dem in Tripolis ansässigen Parlament, das von einem Bündnis islamistischer Milizen unterstützt wird.

Vor Wiederaufnahme der Gespräche hatten die Kampfflugzeuge des Parlaments in Tobruk ein Lager der Milizen bei Tripolis bombardiert. Leon hatte diesen Angriff «aufs Schärfste» verurteilt.

Bei den Gesprächen unter UNO-Vermittlung wird die Bildung einer Einheitsregierung angestrebt, um die Spaltung des Landes zwischen den rivalisierenden Parlamenten und Regierung in Tripolis und Tobruk zu beenden. Beide Seiten werden von verschiedenen Milizen unterstützt, die um die Kontrolle der wichtigsten Städte und Ölvorkommen kämpfen. 

Das nordafrikanische Land war nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 in Chaos und Gewalt gestürzt. Dschihadistengruppen nutzen das Machtvakuum, um ihre Positionen auszubauen. (feb/sda/afp)

Öltanks in Libyen in Brand

1 / 8
Öltanks in Libyen in Brand
Mensch gegen Feuerball: Die Feuerwehr kommt mit dem Löschen der brennenden Öltanks am Golf von Sidra kaum voran.
quelle: x80002 / stringer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!