Die Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien in Libyen sind am Donnerstag in Marokko unter Vermittlung des UNO-Gesandten Bernardino Leon wieder aufgenommen worden. Leon fordert Flexibilität der rivalisierenden Parlamente bei der Bildung einer Einheitsregierung.
«Die Libyer sind am Ende der Geduld und die internationale Gemeinschaft ist es auch», sagte Leon. Die Gespräche finden in Skhirat bei Rabat zwischen den Delegationen der Parlamente in Tobruk und Tripolis indirekt statt.
Am Vormittag sprach Leon zunächst mit den Vertretern des international anerkannten Parlaments, das vor den Kämpfen in der Hauptstadt Tripolis nach Tobruk im Osten Libyens geflohen ist. Am Abend sollte Leon mit der Delegation des Nationalen Generalkongress zusammenkommen, dem in Tripolis ansässigen Parlament, das von einem Bündnis islamistischer Milizen unterstützt wird.
Vor Wiederaufnahme der Gespräche hatten die Kampfflugzeuge des Parlaments in Tobruk ein Lager der Milizen bei Tripolis bombardiert. Leon hatte diesen Angriff «aufs Schärfste» verurteilt.
Bei den Gesprächen unter UNO-Vermittlung wird die Bildung einer Einheitsregierung angestrebt, um die Spaltung des Landes zwischen den rivalisierenden Parlamenten und Regierung in Tripolis und Tobruk zu beenden. Beide Seiten werden von verschiedenen Milizen unterstützt, die um die Kontrolle der wichtigsten Städte und Ölvorkommen kämpfen.
Das nordafrikanische Land war nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 in Chaos und Gewalt gestürzt. Dschihadistengruppen nutzen das Machtvakuum, um ihre Positionen auszubauen. (feb/sda/afp)