Piloten der Lufthansa sind am Dienstagmorgen am Frankfurter Flughafen in einen 15-stündigen Streik getreten. Zwischen 8.00 und 23.00 Uhr sollen Langstreckenflüge der deutschen Swiss-Mutter bestreikt werden.
Die Lufthansa wollte jedoch mit einem Sonderflugplan dafür sorgen, dass mehr als die Hälfte der geplanten Interkontinentalflüge im Streikzeitraum stattfinden können. «Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Sonderflugplan durchführen können», sagte ein Airline-Sprecher am Morgen. Es bleibe bei den 25 schon am Montag abgesagten Flügen, viele davon nach Nordamerika.
Die Lage am Flughafen sei sehr ruhig, sagte Markus Wahl von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. «Das ist aber auch gut, denn wir wollen nicht die Passagiere treffen, sondern unseren Arbeitgeber.» Von gestrandeten Reisenden war in der Abflughalle A zunächst nichts zu sehen, dafür hatten zahlreiche Medienvertreter ihre Kameras aufgebaut.
Die Flüge der Swiss sowie jene der übrigen Konzerngesellschaften Austrian, Germanwings, Brussels Airlines und Air Dolomiti finden gemäss Lufthansa ebenfalls planmässig statt.
Die 5400 Lufthansa-Piloten pochen auf die Beibehaltung ihrer betriebsinternen Frührente. Die Lufthansa kündigte den entsprechenden Tarifvertrag Ende vorigen Jahres. Zudem kämpfen die Piloten gegen eine Ausweitung des Billigangebots der Fluggesellschaft.
Auch bei der Air France haben Piloten deshalb in den vergangenen Wochen gestreikt und am letzten Sonntag erreicht, dass die Fluggesellschaft ihre Pläne für einen Ausbau der Billigtochter Transavia auf Eis legte.
Bei der Swiss hat sich der Kampf um die Arbeitsbedingungen ebenfalls zugespitzt. Vergangene Woche hat die Swiss den Gesamtarbeitsvertrag mit der Langstrecken-Pilotengewerkschaft Aeropers gekündigt. Aeropers klagte daraufhin auf Vertragsbruch, weil die Swiss neue Langstreckenflugzeuge künftig auch von Regionalpiloten fliegen lassen will. (wst/sda/dpa/Reuters)