Musig im Pflegidach

Rejoicer @ Musig im Pflegidach, Muri

Rejoicer @ Musig im Pflegidach, Muri

«Neuland»

Das Publikum von «Musig im Pflegidach» wurde am 28. April von den drei israelischen Musikern Yuval Havkin alias Rejoicer, Nitai Hershkovits und Daniel Dor in super Stimmung versetzt. Mit ihrer Musik, gemischt aus vielen Musikstilen, konnten die beiden Pianisten Rejoicer und Nitai Hershkovits und der Schlagzeuger Daniel Dor das Publikum ganz für sich begeistern.
29.05.2024, 22:07
manuela spillman
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«Neuland». So definierte Christian Kaufmann, einer der beiden Tontechniker von «Musig im Pflegidach», die Musik der drei Künstler. Er meine dies natürlich ausschliesslich positiv, fügte er hinzu. Ihre Musik besteht aus vielen Stilen und die Instrumente sind, auch wenn es auf den ersten Blick so wirkt, nicht ganz so, wie man sie typischerweise kennt.

Hinweis
Die Autorin ist Schülerin an der Kantonsschule Wohlen. Im Rahmen ihres Deutschunterrichts verfassen die Schülerinnen und Schüler auch Konzertberichte, die in die Note einfliessen.

«Thumbs up»

Schon bei den ersten Klängen von «Yesterday’s» wurde das Publikum gepackt. Schnell merkte man, dass dieses Konzert anders ist als die meisten anderen im Pflegidach. Die Künstler selbst sagten nach dem Konzert: “We don’t follow one style. And we don’t define our Style. It’s just our style, it’s the style of us.”. (“Wir folgen nicht einem bestimmten Stil. Und wir definieren unseren Stil nicht. Es ist einfach unser Stil, es ist der Stil von uns."). Und der Stil von ihnen ist wirklich gut, da waren sich alle Zuschauer einig.

Die einzelnen Songs waren sehr unterschiedlich. Es gab gemütlichere Stücke mit langen leisen Tönen, andere waren lauter und hatten viel Beat. Die Rhythmen waren immer unterschiedlich, zum Teil waren sie onbeat, zum Teil offbeat. Die Taktart variierte auch immer wieder und der Tonumfang reichte von ganz hohen Tönen zu ganz tiefen Tönen. So hatte es für jeden etwas dabei. Jeder aus dem Publikum wippte bei mindestens einem Song mit dem Fuss, dem Kopf oder sogar dem ganzen Körper zur Musik mit. Die Synthesizer der beiden Pianisten Yuval Havkin (alias Rejoicer) und Nitai Hershkovits führen zu einer noch grösseren Diversität. Die Stimmung war wie in einer Lounge: gemütlich. Die Leute gaben sich gegenseitig Massagen, machten Fotos von sich und von den Musikern oder gingen einfach mit der Musik mit. Auf jeden Fall rückte während des Konzertes alles andere in den Hintergrund. Die Zuschauer waren begeistert. Es gab viele Zwischenapplause und positive Zwischenrufe, meistens oft, nachdem einer der Künstler in einem Solo sein ganzes Können gezeigt hatte.

Rejoicer - "Your Tissue SVP" @ musig im pflegidach, Muri

Beim letzten Lied gaben die drei Musikanten nochmals Vollgas. Die Zuschauer klatschten oder schnippten im Takt mit. Vielen Leuten aus dem Publikum konnte man ansehen, dass sie am liebsten aufgestanden wären und das Tanzbein geschwungenhätten. Eine Zuschauerin bestätigt dies: «Manchmal konnte ich mich fast nicht mehr zurückhalten, nicht aufzustehen und zu tanzen.» Nach einer Zugabe gab es sogar von einem Teil des Publikums wohlverdiente Standing Ovations für die unglaublich guten Musiker.

Auch nach dem Konzert war die Stimmung noch ausgelassen. Viele Leute sprachen noch einen Moment miteinander. Die Stimmen aus dem Publikum waren durchwegs positiv: «Wir sind begeistert!» sagten zwei Zuschauer. «Thumbs up!» war das erste, das ein Musiker aus dem Publikum sagte. Ein Stammgast von «Musig im Pflegidach» sagte: «Es war eines der besten Konzerte, das ich hier gehört habe.» Das Ganze war also ein voller Erfolg.

Typische Instrumente, aber doch nicht so typisch

Neben den Stücken waren wahrscheinlich auch die Instrumente für die meisten Zuhörer Neuland. Die beiden Klaviere waren nicht die typischen Klaviere, wie man sie kennt. Es waren sogenannte Fender Rhodes, elektroakustische Klaviere. Sie haben einen anderen, eigenständigen Klang, den man so vom Klavier nicht kennt.

Zugleich war auch das akustische Schlagzeug nicht ganz so, wie es die meisten kennen. Das Resonanzfell hinten an der Bass Drum fehlte, was den Bass «funkier» macht. Zum Teil legte Daniel Dor, der Schlagzeuger, Tücher auf gewisse Toms und manchmal benutze er einen Gong. Bei gewissen Songs setzte er eine Raschel auf das Hit-Hat, um einen speziellen Sound zu erzeugen. Zudem spielte Daniel Dor immer wieder mit den blossen Händen, mit unterschiedlichen Schlägern oder schlug auf den Rand.Die Musiker brachten also nicht nur mit ihrer selbstgeschriebenen Musik etwas Neues, Unbekanntes und immer wieder Variierendes, sondern auch mit ihren speziellen Instrumenten und Spieltechniken.

Ein baldiges Wiedersehen

Nitai Hershkovits und Daniel Dor, welche eigentlich Jazzmusiker sind, mussten sich nach dem Konzert nur für kurze Zeit von Muri verabschieden. Denn die beiden werden schon am nächsten Sonntag, dem 5. Mai, wieder im Pflegidach auftreten. Die zwei Musiker werden an diesem Abend zeigen, dass sie auch die Jazzmusik beherrschen.

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quelle: patrick
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