Der jemenitische Ministerpräsident Mohammed Basindawa ist zurückgetreten. Das meldete die offizielle jemenitische Nachrichtenagentur Saba am Sonntag. Basindawa reagierte damit auf den Vormarsch schiitischer Huthi-Rebellen bis in die Hauptstadt Sanaa.
Nach Angaben eines Regierungsvertreters nahmen nahezu zeitgleich zum Rücktritt Basindawas Anhänger des schiitischen Rebellenchefs Abdelmalek al-Huthi den Regierungssitz in Sanaa ein. Auch das Gebäude des staatlichen Rundfunks sei erobert worden. Diese Angaben wurden von einem Sprecher der Rebellen bestätigt.
Huthis hatten nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Masdar Online die Kontrolle über das Armee-Hauptquartier übernommen. Auch die Basis der ehemaligen ersten Panzerdivision im Norden Sanaas sei in die Hände der Rebellen gefallen, heisst es. Zeitgleich zu den Angriffen der Rebellen hat sich eine Huthi-Delegation auf den Weg nach Sanaa gemacht, um eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zu unterzeichnen.
Der UNO-Sondergesandte für den Jemen, Jamal Benomar, hatte eine entsprechende Einigung am Samstag vermittelt. Ein Führungsmitglied der Huthis sagte der dpa, die Kämpfe der Rebellen gegen die Armee hätten nichts mit der ausgehandelten Feuerpause zu tun. Die Gefechte richteten sich nicht gegen die Regierung, sondern allein gegen «korrupte Gruppen im Land». (sda/dpa/afp)