US-Präsident Barack Obama hat erneut mehrere Chefs grosser US-Internetkonzerne wie Facebook und Google im Weissen Haus empfangen. Er versprach, bei der Geheimdienst-Überwachung auch auf Interessen der Konzerne einzugehen. Facebook genügt diese Versicherung nicht.
Unter den Teilnehmern waren Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Googles Verwaltungsratschef Eric Schmidt. Obama habe die Internet-Bosse über die Umsetzung der im Januar angekündigten Geheimdienst-Reformen informiert, teilte das Weisse Haus mit.
Ausdrücklich hiess es, dabei würden nicht nur die Sicherheitsbedürfnisse, sondern auch Handelsbeziehungen und die Interessen von Unternehmen sowie Datenschutz und grundlegende Freiheiten berücksichtigen.
Bei dem Treffen mit Obama habe es «ein offenes Gespräch über die Eingriffe der US-Regierung und die Folgen für das Vertrauen der Menschen in ein freies und offenes Internet» gegeben, erklärte Facebook am Freitag. Die bisherigen Bemühungen der Regierung um mehr Transparenz seien aber «einfach nicht gut genug».
Zuckerberg hatte vor wenigen Tagen Obama angerufen und sich über die Überwachungsaktionen beschwert. Die Regierung solle «ein Verteidiger des Internets sein und keine Bedrohung». Zuvor hatte es in einem Bericht geheissen, die NSA habe sich als Facebook getarnt, um Computer mit Schadsoftware zu infizieren.
Die Enthüllungen über die weitreichenden Überwachungsaktionen des Geheimdienst NSA sorgen für zunehmende Unzufriedenheit in der Internet-Branche. Die Konzerne fühlen sich hintergangen, weil die NSA neben offizieller Anfragen nach Nutzerdaten auch durch die Hintertür spioniert haben soll. (aeg/sda)