Seit fast drei Jahrzehnten fotografiert Craig Wetjen. In seiner Heimat Australien hat er sich einen Namen als Hochzeits-Fotograf gemacht und für die NASA hat er das Cassini- und Pathfinder-Projekt geknipst. Er unterrichtet Fotografie und hat für seine Werke schon diverse Preise eingeheimst. Nun möchte er ein neues Buch veröffentlichen, es widmet sich ausschliesslich Männern in ihren Schuppen.
Während er diese Sujets hierzulande wohl erfolglos suchen würde, findet er sie in seiner Heimat Australien en masse, denn wo es Platz hat, hat es Geräteschuppen.
Und diese werden von Männern okkupiert. Denn obwohl sie für den fremden Betrachter ungastlich scheinen, bieten die Baracken einen Rückzugsort vom Auf und Ab des Lebens. Es sei ein Versteck. Nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele. Das schreibt Craig Wetjen auf seiner Homepage.
Der Shed, so Wetjen, sei ein Zufluchtsort. Wer einen Verlust erleidet oder wen Ängste oder Depressionen plagen, findet in seinem Schuppen den Platz und die Zeit, die er braucht, um einen Schicksalsschlag zu verarbeiten.
Ausserdem kann man im Schuppen Besuch empfangen. Auf ein Hallo, einen Kaffee oder ein kühles Bier.
Mit seinem neuen Buch möchte Wetjen Männern einen Schupf geben, ihnen zeigen, dass auch sie über Gefühle reden können. Auf die Idee ist er gekommen, als ihn selber eine Depression plagte. Mit seiner Tour durch den Bundesstaat Victoria im Südosten Australiens erhoffte er sich, zwei Fliegen auf einmal zu schlagen. Nämlich sich selber zu therapieren und anderen zu helfen.
Doch er möchte sein Gebiet auf das ganze Land ausweiten. Denn bestimmt gibt es noch viele Männer, die in ihren Baracken Trouvaillen – und für Wetjen – einen Kaffee oder ein kühles Bier bereit haben.
Beim Betrachten von Wetjens Fotos kommt unweigerlich die Frage auf: Gibt es denn keine Frauen in Schuppen? Doch, die gibt es. Daily Mail hat sie gefunden. Und mit den Fotos einmal mehr bewiesen, dass Männer und Frauen verschieden ticken. Auf jeden Fall, wenn es zur Deko kommt.