«Schock-Foto: Wer hat den Dalai Lama so zugerichtet», fragt Blick bange. Einen Klick und heftige Schnapp-Atmung später erfährt der Leser, dass der fromme Buddhist mitnichten Opfer chinesischer Häscher geworden ist, sondern bloss den Kopf für eine Kampagne der Menschenrechtsorganisation Amnesty International herhalten musste.
Die Aktion namens «Stop Torture» zeigte ursprünglich drei Prominente: Neben dem Dalai Lama machen auch Karl Lagerfeld und Iggy Pop auf den Plakaten Aussagen, wie sie nur unter Folter zustande gekommen wären. Beim Exil-Tibeter hatte der Satz gestanden: «Ein Mann, der mit 50 keine Rolex besitzt, hat sein Leben vergeudet.»
Dieses Bild hat Amnesty nun zurückgezogen, wie die Menschenrechtsorganisation mitteilte. Begründung: Die Montage des Buddhisten mit Blessuren und Wunden hatte unter Gläubigen für Emotionen gesorgt und so den Fokus vom eigentlichen Thema abgerückt – Folter und Gewalt.
(phi)