Saur Dadajew, der Hauptverdächtige im Fall Nemzow, hat sein Geständnis zurückgezogen, berichtet CNN. Dadajew gab gegenüber Mitgliedern des russischen Menschenrechtsrats zu Protokoll, sein Geständnis sei unter Zwang zustande gekommen und er sei unschuldig. Er sei «zwei Tage in Handschellen und mit einem Stoffsack über dem Kopf» in Untersuchungshaft gehalten worden, so Dadajew.
Bereits gestern vermeldeten Medien, dass bei der Befragung von Dadajew Foltermethoden angewandt worden seien. Auch sei die Familie des Hauptverdächtigen bedroht worden.
Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen wurde den beiden Mitgliedern des Menschenrechtsrats, Eva Merkachewa und Andrej Babuschkin, vorgeworfen, die Ermittlungen zu behindern. Merkachewa und Babuschkin hätten mit dem Gefängnisbesuch und der Befragung von Dadajew gegen das Gesetz verstossen, liessen die Ermittlungsbehörden verlauten.
Der Leiter der Kammer für öffentliche Sicherheit, Anton Tswetkow, sagte gegenüber Medien, weder bei Dadajew noch bei zwei anderen Verdächtigen im Mordfall Nemzow seien Spuren von Folter festgestellt worden. (wst)