Russland
Ukraine

Ukraine: Flüchtlingskonvoi von Separatisten mit Raketen angegriffen – Aussenminister bittet um militärische Hilfe

Russische Truppen 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt
Russische Truppen 30 Kilometer von der ukrainischen Grenze entferntBild: YURI KOCHETKOV/EPA/KEYSTONE
«Zahlreiche» Menschen getötet

Ukraine: Flüchtlingskonvoi von Separatisten mit Raketen angegriffen – Aussenminister bittet um militärische Hilfe

18.08.2014, 12:0218.08.2014, 16:04
Mehr «Russland»

Beim Beschuss eines Flüchtlingskonvois durch prorussische Separatisten im Osten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Armeesprechers Andrej Lyssenko «zahlreiche» Menschen getötet worden. Die Rebellen hätten den Konvoi nahe Lugansk mit Grad-Raketenwerfern beschossen, erklärte der Armeesprecher. «Viele Zivilisten» seien getötet worden, darunter Frauen und Kinder.

Ein anderer Militärsprecher bezeichnete die Angriffe gegenüber einem Lokalradio als so gross, «dass die Menschen bei lebendigem Leib in den Fahrzeugen verbrannten – sie konnten sich nicht selbst befreien.»

Eine ukrainische Mutter mit ihrem Kind im Flüchtlingslager in der Region Rostov (Russland)
Eine ukrainische Mutter mit ihrem Kind im Flüchtlingslager in der Region Rostov (Russland)Bild: YURI KOCHETKOV/EPA/KEYSTONE

Die Separatisten in Donezk erklärten dagegen, sie hätten keine Informationen zu dem Fall: «Die Ukrainer selbst bombardieren die Strasse dauernd mit Kampfjets und Grads» sagte der Vize-Ministerpräsident der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Andrej Purgin, der Nachrichtenagentur Reuters. In anderen Veröffentlichungen der Rebellen hiess es aber, Soldaten und Separatisten hätten sich an der Fahrtroute des Busses mit schwerer Artillerie beschossen.

Ukraine bittet um militärische Unterstützung

Die vier Aussenminister in Berlin. Von links: Laurent Fabius (Frankreich), Pavlo Klimkin (Ukraine), Frank-Walter Steinmeier (Deutschland) und Sergei Lavrov (Russland)
Die vier Aussenminister in Berlin. Von links: Laurent Fabius (Frankreich), Pavlo Klimkin (Ukraine), Frank-Walter Steinmeier (Deutschland) und Sergei Lavrov (Russland)Bild: THOMAS PETER/REUTERS

Derweil versuchten die Aussenminister von Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine Bewegung in die Ukraine-Krise zu bringen und über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Die Gespräche in Berlin endeten mitten in der Nacht – ohne nennenswerte Ergebnisse. Trotzdem sprachen die Beteiligten Minister davon, dass «ein bestimmter Fortschritt», trotz «schwierigen Gesprächen» erzielt werden konnte. Ob die Berliner Gespräche fortgesetzt werden, wird Anfang Woche entschieden

Pawlo Klimkin, der ukrainische Aussenminister, bittet die Nato und die Europäische Union um militärische Unterstützung im Kampf gegen die prorussischen Separatisten: «Wenn solche Hilfe kommt, dann wäre es für unsere Truppen leichter, vor Ort zu agieren» sagte er gegenüber dem «Deutschlandrundfunk». Die Gefahr einer russischen Intervention sei allgegenwärtig. (jas/sda/reu/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!