Schweiz
ÖV

SBB-Lokführer-Fail führt zu Zugausfällen in der Romandie

Commuters board on a train at the CFF/SBB station during the spread of the pandemic Coronavirus (COVID-19) disease in Lausanne, Switzerland, Monday, May 11, 2020. In Switzerland from today, the Swiss  ...
In der Romandie fahren gewisse Züge nur noch im Stunden- statt Halbstundentakt. Bild: KEYSTONE

SBB-Lokführer-Fail führt zu Zugausfällen in der Romandie

28.09.2021, 17:1328.09.2021, 17:47
Mehr «Schweiz»

Geduldsprobe für Bahnpassagiere: Der Lokführermangel bei der SBB hat in der Westschweiz zu Wochenbeginn zu Zugausfällen geführt. Am Montag und Dienstag fuhren die RegioExpress-Züge (RE) zwischen Vevey VD und Annemasse (F) im Stunden- statt im Halbstundentakt.

Ausserdem hat die SBB den Fahrplan des InterRegio15-Zuges (Luzern - Genf Flughafen) so angepasst, dass er nach dem Fahrplan der gestrichenen RE verkehrt und alle planmässigen Halte zwischen Lausanne und Genf einlegt. Auf diese Weise würden die Kunden trotz des Ausfalls ihres Zuges nur wenige Minuten verlieren, erklärte die SBB am Dienstag in einer Medienmitteilung.

Zu diesen Änderungen wird es laut SBB voraussichtlich auch am Mittwoch kommen. Am Donnerstag dürfte sich die Lage auf diesen Strecken wieder normalisieren.

Bereits am Wochenende waren in der Westschweiz Züge ausgefallen. Am Samstag strich die SBB Verbindungen auf der Linie S6 der Waadtländer S-Bahn zwischen Palézieux und Lausanne, jede zweite Verbindung auf der Linie L5 zwischen Genf und La Plaine sowie zwischen Freiburg und Yverdon-les-Bains.

Planungsfehler der SBB

Der Mangel an Lokomotivführern sei auf Fehler in der Vergangenheit bei der Planung der Personalressourcen zurückzuführen, schreibt die SBB. Die Zahl der Lokomotivführer – 280 in der Westschweiz – reiche kaum aus, um alle erforderlichen Verbindungen zu gewährleisten. Es bedürfe nur einiger kurzfristiger Abwesenheiten, um nicht die erforderliche Personalstärke zu erreichen.

Die Planer suchten nach Last-Minute-Lösungen, indem sie zum Beispiel die Lokführer bitten, ihre Ferien zu verschieben. Manchmal sei es jedoch trotz allen Bemühungen nicht möglich, alle Schichten abzudecken. Deswegen sehe sich die SBB gezwungen, Zugverbindungen zu streichen. Die SBB geht davon aus, dass sich die Situation bis Ende des Jahres verbessert.

Normalisierung bis Ende Jahr

Das Bahnunternehmen hat mittelfristig Massnahmen ergriffen, um mehr Mitarbeiter einzustellen. In den kommenden sechs Monaten werden in der ganzen Schweiz rund 200 Lokomotivführer ihre Ausbildung absolvieren.

Die Situation für die Lokführer werde sich bis Ende 2021 wieder normalisieren, schreibt die SBB. In einigen Regionen wie Zürich und der Westschweiz bleibe die Lage jedoch bis Ende Oktober besonders angespannt.

Die SBB entschuldigt sich bei ihren Kunden und bittet diese, vor ihrer Reise den Online-Fahrplan zu prüfen. Informationen seien auch telefonisch unter 0848 44 66 88 erhältlich. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So sehen die neuen Nightjet-Nachtzüge aus
1 / 6
So sehen die neuen Nightjet-Nachtzüge aus
Zukunft der Nachtzüge: So sieht das Viererabteil im neuen Nightjet aus.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
SBB-CEO Vincent Ducrot über die Digitalisierung
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
38 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Heinz Schmid
28.09.2021 18:27registriert Mai 2018
Versagen. Das deutsche Wort für den Anglizismus "fail" ist Versagen.
1562
Melden
Zum Kommentar
avatar
Quacksalber
28.09.2021 18:24registriert November 2016
übertreibt ihr es da nicht mit eurem Denglish Fail?
1410
Melden
Zum Kommentar
avatar
c_meier
28.09.2021 18:18registriert März 2015
zum Glück für die sbb waren im Sommer 2020 und 2021 nur eher wenige Extrazüge für Openairs, Spezialanlässe usw im Einsatz.. 🙊🙈
702
Melden
Zum Kommentar
38
Thundorfs (TG) Kampf gegen Windmühlen – ein Drama in 4 Akten (weil der 5. noch fehlt)
Zuerst sollten es acht Windräder sein. Nun stimmt die Gemeinde Thundorf im Herbst nur noch über drei ab. Der erbitterte Widerstand des 1600-Seelen-Dorfs gegen einen Windpark steht sinnbildlich für die weit verbreitete Mentalität: «Erneuerbare Energien, ja, aber nicht bei mir.» Eine Chronologie.

Es ist der 15. März 2022, als die Elektrizitätswerke des Kantons Zürichs (EKZ) den Plan für den «Windpark Thundorf» vorstellen. 18'000 Thurgauer Haushalte. So viele sollen ab 2026 durch acht Windräder mit Strom versorgt werden. Die EKZ wollen sie im Wald und auf Feldern des Wellenbergs in der Gemeinde Thundorf erbauen. Nur wenige Kilometer von der Kantonshauptstadt Frauenfeld entfernt.

Zur Story