Die letzte grosse Besetzung Zürichs wird geräumt. Mit einem grossen Aufgebot ist die Polizei am Donnerstagmorgen beim Koch-Areal aufmarschiert. Das Areal ist seit rund zehn Jahren besetzt. Zeitweise lebten bis zu 150 Menschen hier, es gab unter anderem Werkstätten, ein Café und ein Kino.
Ob sich überhaupt noch jemand auf dem Areal aufhielt, war zunächst unklar. Die Polizei durchforstete deshalb Zimmer für Zimmer. Am Ende der Durchsuchung zeigte sich: Eine einzige Person harrte noch auf dem Areal aus. Sie wurde auf die Polizeiwache gebracht, wie Mediensprecherin Judith Hödl zu watson sagte.
Die ersten Einsatzkräfte zogen gegen 9.30 Uhr wieder ab. Das Areal wurde den Eigentümern übergeben.
Nun beginnt das grosse Aufräumen, bevor dann die Bautrupps anrücken. Auf dem rund 30'000 Quadratmeter grossen Gelände sollen mehr als 300 Wohnungen gebaut werden. Ausserdem sind Gewerbeflächen und ein Park geplant.
Ein Strafantrag sei gestellt worden und damit sei die Voraussetzung für die Räumung gegeben, wie ein Sprecher der Stadtpolizei gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.
In der Nacht auf Donnerstag hatten die Besetzenden des Koch-Areals mehrere Container und andere Gegenstände in Brand gesetzt, wie ZüriToday berichtet. Das Feuer war gegen acht Meter hoch. Die Einsatzkräfte wurden beim Löschen angegriffen und die Stadtpolizei setzte Gummischrot und Reizstoffe ein.
Bereits am Dienstag sind dutzende Besetzer vom Koch-Areal auf die Hardturmbrache in Zürich gezügelt, wo sie mit Bauwagen und Traktoren vorgefahren sind.
Ob sie dort geduldet werden, ist noch unklar: «Die Stadt Zürich hat noch keinen Entscheid gefällt, wie sie mit der Besetzung auf dem Hardturmareal weiterfährt», sagt Patrick Pons, Mediensprecher des Finanzdepartements gegenüber watson.
Update folgt. (cma/mlu/sda)
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