Dutzende Personen haben die Hardturmbrache in Zürich besetzt. Sie sind am Dienstagmorgen mit Bauwagen und Traktoren angekommen.
Transparente mit der Aufschrift «Alles wird besetzt» deuten auf die Besetzerszene des Kochareals hin. Wie der Tages-Anzeiger berichtet, hätten rund 120 Besetzerinnen und Besetzer das Kochareal bereits verlassen und seien weiter gezogen. Nur wenige seien noch da.
Gegenüber dem Tages-Anzeiger hat Patrick Pons, Mediensprecher des Finanzdepartements gesagt, dass die Besetzerinnen und Besetzer des Kochareals 25'000 Franken Kaution hinterlegt hätten. Dieses Geld könne für die Entsorgung von Material, das möglicherweise zurückbleibt, verwendet werden.
Mit dem watson-Reporter vor Ort wollten sie nicht sprechen. «Jetzt noch nicht, wir sind erst gerade angekommen», sagte ein Besetzer, als er mit einem Traktor das Gelände verliess. Er bestätigte gegenüber watson aber: «Ja, wir kommen vom Kochareal.»
Die Stadt Zürich hat von der Besetzung der Hardturmbrache Kenntnis genommen. Die Stadt hat eigentlich ein Baugesuch für ein «Flüchtlingsdorf» für ukrainische Geflüchtete eingegeben. Für die geplante Einrichtung für Geflüchtete auf der Brache hatte der Stadtrat schon im November ein Baugesuch eingegeben. Das temporäre Container-Dorf wird allerdings nur bei Bedarf erstellt.
Ob die Stadt die Besetzung duldet, will sie derzeit nicht mitteilen. «Die Stadt prüft aktuell die Sachlage», sagt Patrick Pons, Mediensprecher des Finanzdepartements gegenüber watson.
Ziehen die Besetzer also geschlossen vom Kochareal auf die Hardturmbrache um? Patrick Pons sagt: «Die Zwischennutzungen auf dem Kochareal enden am 15. Februar 2023. Der geplante Baubeginn ist für den 16. Februar 2023 vorgesehen. Die Stadt hat keine Kenntnis, ob alle Besetzenden in Richtung Hardturm weiterziehen werden.»
Auf ihrem Instagram-Kanal schrieben die Besetzer, dass ein neuer Wagenplatz namens Rotonda entstanden sei. «Menschen, Hunde und Hühner werden auf dem besetzten Platz ihr neues Zuhause einrichten», hiess es.
Am Nachmittag war noch keine Polizei vor Ort zu sehen. Die rund 80 Personen haben sich in der Mitte des Areals bei Bau- und Lastwagen versammelt. Laut dem Tages-Anzeiger sei eine Räumung unwahrscheinlich, da sich aktuell nur noch wenige Besetzerinnen und Besetzer auf dem Kochareal befänden.
(cma/yam/sda)