Schweiz

Schweizer Mieter laut Studie zufrieden – trotz angespanntem Markt

Schweizer Mieter laut Studie zufrieden – trotz angespanntem Markt

Die Mehrheit der Schweizer Mieterinnen und Mieter ist einer Umfrage zufolge mit ihrer Wohnsituation glücklich. Damit erreichte die Zufriedenheit wieder das Vor-Pandemie-Niveau.
15.10.2025, 14:11

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Immo-Barometer 2025 von Wüest Partner, SVIT Schweiz und HEV Schweiz bewerteten 93 Prozent der Befragten ihr aktuelles Zuhause als «sehr gut» oder «ziemlich gut». Die Zufriedenheit lag zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Besonders stark nahm der Anteil jener zu, die ihre Wohnlage als «sehr gut» bezeichneten – ein Plus von über fünf Prozentpunkten.

Mieterinnen und Mieter haben vorerst kein Anrecht auf eine Mietzinssenkung - der hypothekarische Referenzzinssatz bleibt bei 1,5 Prozent. (Archivbild)
Mieterinnen und Mieter sind in der Schweiz zufrieden.Bild: KEYSTONE

Als «nicht besonders gut» beurteilten nur 6,2 Prozent ihre Situation. 0,7 Prozent waren gar nicht zufrieden. Die Befragung war Teil einer seit 1988 regelmässig durchgeführten Langzeitstudie, an der 2025 insgesamt 1256 Personen aus der Deutschschweiz und der Romandie teilnahmen.

Mieter bleiben sesshaft

Trotz steigender Angebotsmieten und sinkender Leerstände blieb die Umzugsbereitschaft tief. Nur 6,6 Prozent der Mieter gaben an, so bald wie möglich umziehen zu wollen – ein stabiler Wert, der seit 2014 zwischen 4,5 und 8,3 Prozent schwankt. Mehr als die Hälfte der Befragten (54,8 Prozent) zeigte sich latent umzugsbereit, während 36,3 Prozent einen Umzug klar ausschlossen.

Die Studienautoren betonten, dass sich der erwartete Druck auf dem Mietwohnungsmarkt bislang nicht flächendeckend zeige. In mehreren Regionen habe die Zahl der Wohnungsinserate sogar wieder zugenommen. Offenbar fänden Umzugswillige in gewissen Gegenden weiterhin Alternativen – trotz rückläufiger Leerstandsquote.

Als Hauptgründe für eine Umzugsabsicht nannten die Befragten zu hohe Kosten (47,2 Prozent) und eine veränderte Lebenssituation (43,5 Prozent), gefolgt von zu kleinen Wohnungen (32,8 Prozent) und Unzufriedenheit mit der Wohnung (31,3 Prozent).

Die Bedeutung der Kosten als Motiv habe im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen, hiess es. Paradox sei jedoch, dass Neuverträge tendenziell mit höheren Mieten verbunden seien, was Umzüge finanziell unattraktiver mache. (dab/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
18
«Benjamin» bringt Böen bis zu 149 km/h – das waren die stärksten Orkantiefs der Schweiz
Seit Donnerstagmorgen fegt das Sturmtief «Benjamin» von West nach Ost über die Schweiz. Es lenkt eine Kaltfront zur Schweiz und löst auf der Alpennordseite einen Herbststurm aus. Heftige Windböen haben dabei für Schäden gesorgt: Umgestürzte Bäume führten gleich an mehreren Orten zu Unterbrüchen im Bahnverkehr, teilweise wurden Dächer von Carports und Trampoline weggewindet. In Bière VD wurde gar ein Hochspannungsmast aus dem Boden gerissen.
Zur Story