Grüne und Umweltschützer halten nichts von der Ecopop-Initiative. Vor den Medien in Bern bezeichnete ein Komitee das Volksbegehren am Dienstag als «Scheinlösung». Für Umwelt und Klima sei es unerheblich, wo jemand lebe.
Um Umweltprobleme zu lösen, müsse die Umweltpolitik gestärkt werden, zum Beispiel durch einen besseren Klimaschutz, sagte Hans-Peter Fricker, ehemaliger Geschäftsführer von WWF Schweiz. In den Augen von Greenpeace Co-Geschäftsleiterin Verena Mühlberger ist die Initiative sogar gefährlich, denn sie lenke vom Bemühen um echte Lösungen ab.
Solche könnten gemäss dem Komitee «Umwelt ja – Ecopop nein» in einer Senkung des Ressourcenverbrauchs jedes einzelnen bestehen. Weitere Ansätze sehen die Umweltschützer in einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik oder einer weitsichtigen Raumplanungspolitik.
Dem Komitee gehören gut 50 Persönlichkeiten aus Wirtschafts- und Umweltkreisen an, unter ihnen swisscleantech-Präsident Nick Beglinger, der Autor Peter Stamm oder Pierre-Alain Rumley, ehemaliger Direktor des Bundesamts für Raumentwicklung.
Über die Ecopop-Initiative wird am 30. November abgestimmt. Der Initiativtext verlangt, dass die Zuwanderung auf 0,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung beschränkt wird. Gleichzeitig sollen mindestens 10 Prozent der Entwicklungshilfegelder für freiwillige Familienplanung eingesetzt werden. Erklärtes Ziel ist der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. (rar/sda)