Die Renteninitiative verlangt, dass das Rentenalter in der Schweiz schrittweise von 65 auf 66 Jahre erhöht wird und dieses danach an die Lebenserwartung zu koppeln.
Bei der Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung soll eine Formel helfen: Pro Monat zusätzlicher Lebenserwartung soll das Rentenalter um 0,8 Monate steigen. Die Erhöhung wird fünf Jahre im Voraus bekannt gegeben. Damit soll die Planungssicherheit für künftige Rentnerinnen und Rentner garantiert werden.
Die Initianten wollen allen Schweizern eine angemessene Rente ermöglichen, wie sie am Dienstag vor den Bundeshausmedien erklärten. Mit dem aktuellen AHV-System sei das in absehbarer Zukunft nicht mehr möglich.
Der AHV fehlten im Jahr 2045 160 Milliarden Franken, sagte Patrick Eugster, Präsident des Initiativkomitees, gemäss Redetext. Nichtstun sei also keine Option. Die Jungfreisinnigen wollen nach eigenen Angaben aber nicht Beiträge erhöhen oder Renten zu kürzen, sondern das Rentenalter erhöhen.
Faktisch bedeutet das allerdings sowohl eine Beitragserhöhung als auch eine Rentenkürzung. Viele europäische Länder hätten ein höheres Rentenalter als die Schweiz, in einigen sei dieses auch schon mit der Lebenserwartung verknüpft, sagte Eugster.
Im Komitee sitzen neben Jungfreisinnigen zahlreiche Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentarier der FDP, darunter die Nationalräte Thierry Burkart (AG) und Christian Wasserfallen (BE), die Nationalrätinnen Christa Markwalder (BE) und Regine Sauter (ZH) sowie Ständerat Andrea Caroni (AR).
Die Renteninitiative hat bereits zu einem Zerwürfnis unter den bürgerlichen Jungparteien geführt. Die anderen werfen den Jungfreisinnigen vor, die Initiative trotz vorgängiger Absprache im Alleingang geplant zu haben. Weil sie erst im Nachhinein angefragt worden waren, haben die Jungparteien von BDP, CVP, EVP, GLP und SVP eine aktive Mitwirkung abgelehnt.
In der Schweiz wird seit Jahren über eine Reform der Altersvorhersorge diskutiert. Eine Mehrheit hat sich dafür im Parlament vorläufig nicht gefunden. Auch beim Stimmvolk galt ein Rentenalter über 65 Jahre bisher als nicht mehrheitsfähig. Ein Grund dafür sind Zweifel, ob überhaupt ausreichend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen würden, um die über 65-Jährigen zu beschäftigen.
Der Bundesrat verfolgt eine Politik der kleinen Schritte. Mit der AHV-Reform, die er dem Parlament im August vorgelegt hat, soll vorerst nur das Rentenalter der Frauen an jenes der Männer angeglichen werden. Die steigende Lebenserwartung setzt aber nicht nur die AHV, sondern auch die berufliche Vorsorge unter Druck. In der zweiten Säule werden jährlich mehrere Milliarden umverteilt, weil die Rentenversprechen nicht anders eingelöst werden können.
Mit der Initiative wollen die Jungfreisinnigen die Frage nun dem Volk vorlegen. Bis dahin müssen aber bis zum 5. Mai 2021 100'000 Unterschriften gesammelt werden.
(ohe/sda)
Als nächstes wirft man dann alles in einen Topf damit der Bürger keine Ahnung hat was im zusteht, intransparentz komplett.
Als Konsument von Alkohol und Tabak sinkt ja meine Lebenserwartung drastisch. Oder wenn die Diagnose Krebs oder andersweitige schlimme Krankheiten diagnostiziert wird auch. Je nach auszuführender Arbeit sieht's auch nicht besser aus.
Wie wird den die Lebenserwartung definiert?
Kann ich mit 40ig in Rente, weil meine Lebenserwartung kleiner ist? Lebenserwartung sagt ja auch nichts über die Lebensqaulität aus.
Bsp. fehlende Stellen für Menschen ab 50ig. KK-Prämien usw...
Sind halt mal Fragen und keine Lösungen, klar. Bin einfach skeptisch wie solche Ideen helfen