In der Schweiz ist gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) jeder zweite ältere Mensch über 65 Jahre übergewichtig. Damit steige das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in der Schweiz die häufigste Todesursache darstellen.
Bei Übergewicht spiele das Alter eine entscheidende Rolle, schreibt das BAG in einer Mitteilung vom Dienstag. Ältere Menschen seien viel häufiger betroffen als der Rest der Bevölkerung.
So haben gemäss dem neuen Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten des BAG 53 Prozent der über 65-jährigen Menschen einen zu hohen Body-Mass-Index. In jüngeren Altersgruppen sei dieser Anteil deutlich geringer: Bei den 35- bis 49-Jährigen seien es 42 Prozent und bei den 15- bis 34-Jährigen 27 Prozent.
Es gebe auch bedeutende Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Bei den älteren Menschen seien Männer stärker betroffen, denn fast 62 Prozent von ihnen seien übergewichtig, bei den Frauen ab 65 Jahren sei der Anteil geringer, bleibe aber mit 46 Prozent auf hohem Niveau.
Diese Zahlen seien bedenklich, schreibt das BAG. Denn Übergewicht erhöhe nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für mehrere Krebsarten sowie für Typ-2-Diabetes.
An der Entstehung von Übergewicht seien mehrere Faktoren beteiligt. Über das ganze Leben hinweg spielten eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung eine zentrale Rolle, um ein gesundes Körpergewicht zu halten. Es sei nie zu spät, um aktiv zu werden: Wandern, Radfahren oder Tanzen seien beispielsweise geeignete Bewegungsformen auch für ältere Menschen.
Gesundheitsförderung Schweiz will sich gemäss einer Mitteilung zusammen mit den Kantonen dafür einsetzen, das bislang limitierte Angebot an Projekten im Bereich Ernährung und Bewegung bei älteren Menschen auszubauen. Dass die Nachfrage für Angebote für ältere Menschen vorhanden sei, zeigten die seit 2017 ins Leben gerufenen Programme. Bereits würden in 21 Kantonen Programme umgesetzt, die einen gesunden Lebensstil bei älteren Menschen förderten.
Dies sei jedoch im Vergleich zu den für Kinder und Jugendliche angebotenen Massnahmen noch ein limitiertes Angebot. Nicht nur mit Blick auf die immer älter werdende Bevölkerung bestehe somit noch einiges an Potenzial für den Ausbau der Massnahmen. Gesundheitsförderung Schweiz unterstütze Programme und entwickle zusätzlich selber Angebote für zu Hause lebende ältere Menschen ab 65 Jahren sowie pflegende Angehörige. (aeg/sda)