Die Zahl der HIV-Diagnosen in der Schweiz ist im vergangenen Jahr zwar wieder zurückgegangen. Nach wie vor liegt sie aber weit über dem vom Bund angestrebten Wert. Und auch europaweit liegt die Schweiz über dem Durchschnitt.
575 bestätigte HIV-Diagnosen gab es im vergangenen Jahr laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz – ein Rückgang von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zwar liegt die Zahl der Diagnosen deutlich über dem angestrebten Ziel, doch von 2009 bis 2011 war die Zahl der HIV-Diagnosen stetig gesunken. Das Jahr 2012 bildete die Ausnahme.
Sowohl für die Zunahme der neuen HIV-Diagnosen vor zwei Jahren wie auch für die letztjährige Abnahme sind Männer, die Sex mit Männern haben, verantwortlich. Bei den anderen Bevölkerungsgruppen und Übertragungswegen hat sich die Zahl der Meldungen hingegen nur geringfügig verändert.
Obwohl sie nur drei Prozent der sexuell aktiven Männer ausmachen, betrug der Anteil der Schwulen an den HIV-Diagnosen 2013 rund 39 Prozent. Das nationale Programm fokussiert laut dem Bundesamt für Gesundheit darum auch in den kommenden Jahren auf diese Zielgruppe.
Bei den HIV-Infektionen gibt es ausserdem grosse regionale Unterschiede: Während im Kanton Genf auf 100'000 Einwohner 15,1 Fälle kommen, sind es in den Ostschweizer Kantonen lediglich 3,6 Fälle. Der landesweite Durchschnitt liegt bei 7,2 Fällen.
Weil HIV-Infizierte inzwischen eine annähernd gleich hohe Lebenserwartung haben wie gesunde Personen, hat das HI-Virus viel von seinem Schrecken verloren – was die Prävention laut BAG nicht einfacher macht. (jas/sda)