Schweiz
Arbeitswelt

Pendel-Statistik: Finde heraus, wo deine Nachbarn arbeiten

Pendler Schweiz Grafik
Egal ob mit dem Zug, Auto oder Velo: Hierhin pendeln die Leute aus deinem Wohnort.Bild: watson/shutterstock

Wo arbeiten eigentlich all die Leute aus deinem Wohnort? Hier gibt es die grosse Übersicht

Die Schweiz ist ein Land der Pendler. Doch in welche andere Gemeinde fahren die Arbeitnehmer deines Wohnorts am häufigsten zur Arbeit? Wir haben eine grosse Übersicht mit den neusten Daten erstellt.
24.09.2023, 06:02
Reto Fehr
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Im gleichen Ort wohnen und arbeiten, das gilt für viele Schweizer längst nicht mehr. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die einen finden keine geeignete Wohnung am Arbeitsort, andere wollen nicht aus ihrer angestammten Gemeinde weg, wieder andere können es sich nicht leisten. Zudem sind Jobwechsel heute deutlich häufiger als früher – und nicht immer findet man am gleichen Ort wieder Arbeit.

Das alles führt zu Pendlerströmen – zumindest in der Theorie. Denn mit der Pandemie hat sich Homeoffice vielerorts etabliert und Pendeln ist nicht mehr zwingend nötig. Mit der kürzlich veröffentlichten «Pendlermatrix» aus dem Jahr 2020 gibt das Bundesamt für Statistik (BfS) dennoch die Antwort darauf, wer wo arbeitet oder wer wo angestellt ist. (Wie dies genau funktioniert, steht in der Infobox am Ende des Artikels.)

Wir haben die aktuellsten Daten (von 2020) ausgewertet und für jede Gemeinde die Übersicht erstellt, wohin wie viele Personen pendeln und wie viele der Erwerbstätigen im eigenen Wohnort eine Stelle fanden:

In der Statistik werden Gemeinden, in welche in den Vergleichsjahren 2014 und 2018 mehr als fünf Personen pendelten, im Jahr 2020 aus Datenschutzgründen mit einem X ausgewiesen. Deshalb wird hier die genaue Anzahl nicht genannt. Wir haben dieses X in unserer Liste mit 1 bis 4 Personen ersetzt. Für die Berechnung der prozentualen Anteile dieser Gemeinden verwendeten wir den Wert 2.

Unter dem Sammelbegriff «Andere Gemeinde XY» wurden die Gemeinden zusammengefasst, in welche gegenüber den Vergleichsjahren 2014 und 2018 weniger als fünf Erwerbstätige pendelten.

So wurden die Daten berechnet
Das Bundesamt für Statistik (BfS) beschreibt das Vorgehen vereinfacht so:

Zunächst wurden auf Basis des AHV-Registers die Erwerbstätigen definiert: Als Erwerbstätige gelten Personen, die eine oder auch mehrere Beschäftigungen mit einem AHV-pflichtigen Lohn (d.h. mindestens 2300 Fr. pro Beschäftigung und Jahr) aufweisen. Die Matrix berücksichtigt dabei alle Personen, die im Dezember des jeweiligen Jahres erwerbstätig waren.

Danach wurden mittels STATPOP die Wohngemeinden der Erwerbstätigen identifiziert und mittels STATENT die Unternehmen, für die sie arbeiteten. Arbeitete eine Person für mehrere Unternehmen, wurde jenes Unternehmen als Arbeitgeber festgelegt, bei dem die erwerbstätige Person den höchsten Lohn bezog.

Anschliessend wurden mittels STATENT die Arbeitsgemeinden all jener Erwerbstätigen bestimmt, die in Einbetriebs-Unternehmen arbeiteten und deren Arbeitsort daher eindeutig eruiert werden konnte. Im Referenzjahr 2020 war dies bei rund der Hälfte der etwa 4 Millionen Erwerbstätigen der Fall.

Verfügten die Erwerbstätigen über einen Zweitwohnsitz und befand sich dieser näher an der Arbeitsstätte als die eigentliche Wohngemeinde, so wurde der Zweitwohnsitz als «Wohngemeinde» eingesetzt.

Die Erwerbstätigen der Mehrbetriebs-Unternehmen (2 Millionen Personen im Jahr 2020) wurden mittels eines Optimierungsalgorithmus einer bestimmten Arbeitsstätte des Unternehmens, für das sie arbeiteten, zugeteilt. Dabei wurde für jedes Unternehmen die Summe der Fahrzeit seiner Angestellten minimiert, dies unter Berücksichtigung der Anzahl Beschäftigter pro Arbeitsstätte (bekannt aus STATENT).

Da das Geschlecht der Erwerbstätigen – auch auf Niveau der Arbeitsstätten – bekannt war, arbeitete der Algorithmus geschlechtergetrennt, was die Genauigkeit der Zuteilung erhöhte.
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58 Kommentare
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Zürischnurre
22.09.2023 16:55registriert Februar 2016
Es müsste eigentlich eine App geben wo man eintragen kann , wan man wo zur Arbeit sein muss.
Ich hätte jeweils noch vier Plätze im Auto frei und scheinbar müssen 600 andere auch dorthin.
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namib
22.09.2023 16:33registriert März 2018
Bei den Gründen, weshalb Wohn- und Arbeitsort divergieren, fehlt der Steuersatz😉

Aus Wollerau pendeln immerhin knapp 30% die 30 km nach Zürich und zurück (und nerven sich dann lautstark über die autofeindliche Politik der Stadtregierung🤔)
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Yvy76
22.09.2023 17:51registriert Juli 2020
Krass, ich wohne in einem kleinen Aargauer Dorf und 25 Leute haben genau denselben Arbeitsweg und sind alle ziemlich sicher mit dem Auto unterwegs, weil man sonst kaum hinkommt. Man müsste wissen, wer das ist...
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