Mehrere Parlamentarier befinden sich momentan in Eritrea, um sich ein Bild der Lage im ostafrikanischen Land zu machen. Für einen Besuch des nordostafrikanischen Landes angefragt worden war auch SP-Ständerätin Pascale Bruderer. Die Aargauerin lehnte ab, weil sie daran zweifle, dass die Reisegruppe das wahre Eritrea zu Gesicht bekommt, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. Im Interview mit der «Schweiz am Sonntag» sagt Bruderer zudem, dass sie für eine Instrumentalisierung zugunsten des international geächteten Regimes in Eritrea nicht Hand bieten wollte. Die Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne), die zu den Reisenden gehört, schreibt dagegen in einem Beitrag in der «SonntagsZeitung»: «Nach einer intensiven Woche steht für mich fest: Eritrea ist nicht das erwartete Nordkorea Afrikas.»
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann prophezeit ein Ende der tiefen Arbeitslosenquote in der Schweiz. «Weitere schlechte Nachrichten werden wahrscheinlich folgen», sagte der Wirtschaftsminister im Interview mit der «NZZ am Sonntag» in Anspielung auf die angekündigten Stellenabbauplänen von Credit Suisse, Swisscom und Alstom. Viele Firmen stünden nach wie vor enorm unter Druck. «Die tiefe Arbeitslosigkeit können wir wohl nicht ganz halten.» Wesentliche Ursache der Probleme sei der gegenüber dem Euro weiterhin starke Franken. Im Dezember waren in der Schweiz so viele Menschen ohne Arbeit wie seit April 2010 nicht mehr. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,4 Prozent im November auf 3,7 Prozent.
Der Chef der Grossbank Credit Suisse, Tidjane Thiam, sieht sich machtlos gegenüber «dem Sturm da draussen im Markt». Der Markt habe sich von der wirtschaftlichen Realität gelöst, sagte der CS-Chef im Interview mit der «SonntagsZeitung». Nach der Bekanntgabe der enttäuschenden Geschäftszahlen und dem Abstürzen der CS-Aktie gibt Thiam zu bedenken, dass der vergangene Monat «der schlechteste Januar der Börsengeschichte» war. «Alle versuchen, das mir anzuhängen. Gegen den Markt kann ich aber nichts ausrichten.» 90 Prozent der Börsenbewegung der CS sei vom makroökonomischen Umfeld getrieben.
Die Zahl der Einbürgerungen in der Schweiz ist in den letzten acht Jahren gesunken. 2006 erhielten über 38'000 Ausländer den Schweizer Pass, 2014 waren es noch 23'700. Das kommt einem Rückgang von über 38 Prozent gleich, berichtete der «SonntagsBlick» unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Statistik. Grund dafür sind erhöhte Anforderungen an Einbürgerungswillige. Diese Hürden seien zu hoch, die Verfahrensdauer zu lang und intransparent und die Gebühren zu teuer, kritisiert der Präsident der Eidgenössischen Migrationskommission, Walter Leimgruber: «Für die Schweiz wird es zunehmend zum Problem, wenn ein Viertel der Bevölkerung vom politischen Leben ausgeschlossen ist.»
Anlässlich des Verkaufs von Syngenta an den chinesischen Investor ChemChina hat Syngenta-Präsident Michel Demaré eine Schonfrist von fünf Jahren für den Basler Saatgut- und Pflanzenschutzhersteller ausgehandelt. Der Hauptsitz und die wichtigsten Produktionsstandorte sollen in dieser Zeit nicht angefasst werden, berichtet die Zeitung «Schweiz am Sonntag». Damit soll ein zweiter Fall Alstom in der Schweiz ausgeschlossen werden. Beim einst französischen Staatskonzern kam es nur wenige Monate nach der Übernahme zum Abbau von 1300 Arbeitsplätzen. Syngenta beschäftigt in der Schweiz rund 3300 Mitarbeitende.
Der US-Agrarriese Monsanto lobbyiert nach dem angekündigten Verkauf von Syngenta an ChemChina offenbar hinter den Kulissen gegen die Akquisition. Das berichten zwei an den Verhandlungen zwischen Syngenta und dem chinesischen Chemiekonzern Beteiligte gegenüber der «SonntagsZeitung». Monsanto hatte in der Vergangenheit dreimal erfolglos versucht, den Basler Agrarchemiekonzern zu übernehmen. Die Nummer 1 der Branche würde mit den geplanten Zusammenschlüssen von Dow Chemical mit Dupont und Syngenta mit ChemChina auf Position 3 abrutschen. Der 43-Milliarde-Dollar-Deal könnte etwa noch am Widerstand der US-Behörden scheitern.
Der Präsident der Urner WWF-Sektion und pensionierte SBB-Lokführer Ernst Dittli hat gegen die Abstimmungsfrage zur Sanierung des Gotthard-Tunnels Beschwerde eingereicht. Der Wortlaut der Abstimmungsfrage «Wollen Sie die Änderung ... des Bundesgesetzes über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet (Sanierung Gotthard-Strassentunnel) annehmen?» sei «irreführend», heisst es in der Beschwerde, über die der «SonntagsBlick» berichtet. Die Stimmbürger gelangten zum Schluss, dass sich ein Ja oder ein Nein auf die Sanierung beziehe. Eine zweite Röhre sei aber nur eine der möglichen Sanierungsvarianten. Die Beschwerde verlangt, dass die Volksabstimmung abgesetzt wird. Falls der Urnengang nicht verschoben werden kann, soll das Resultat für ungültig erklärt werden.
Ein Jamaikaner, der seit 2011 in der Schweiz lebt, kritisiert die Benachteiligung dunkelhäutiger Stellensuchender durch hiesige Unternehmen. Der Verlagsassistent tauschte im vergangenen Jahr nach mehreren erfolglosen Bewerbungen sein Bewerbungsfoto gegen jenes eines Mannes mit weisser Hautfarbe aus und schickte das ansonsten unveränderte Dossier an 20 Firmen, die ihm zuvor eine Absage erteilt hatten. 17 von ihnen hätten ihn nun für die nächste Runde des Bewerbungsverfahrens eingeladen, berichtete er im «SonntagsBlick». Der Präsident des Afrika-Diaspora-Rats Schweiz, Celeste Ugochukwu, stützt den Befund: «Ganz sicher haben es die Schwarzen schwerer als die Weissen, eine Stelle zu finden.» Er habe eine entsprechende Studie beantragt, die 2016 veröffentlicht werden soll.
Trotz Sanktionen hat Nordkorea im einzigen Skigebiet des Landes Masik-Ryong in der Schweiz fabrizierte Gondelbahnkabinen in Betrieb genommen. Die Omega-4-Kabinen der Schweizer Herstellerin CWA seien Teil eines kürzlich eingeweihten Seilbahnsystems und stammten aus zweiter Hand: Die Seilbahn sei zuvor 24 Jahre lang im österreichischen Ischgl im Einsatz gewesen, berichteten «Le Matin Dimanche» und die «SonntagsZeitung». Die Kabinen wurden 1990 ausgeliefert, bestätigte ein CWA-Sprecher. Die Betreiberin verkaufte die Bahn 2014 worauf sie nun in Nordkorea landete. Vor drei Jahren hatte der Bundesrat einen 7-Millionen-Deal zum Kauf einer kombinierten Sessel- und Kabinenbahn durch Nordkorea platzen lassen. Die UNO-Sanktionen verbieten den Export von Luxusgütern in die Diktatur – als solche stufte das Staatssekretariat für Wirtschaft damals die geplante Lieferung ein.
Die Zuger Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin hat den Fraktionspräsidenten der SVP im Stadtparlament von Wil SG, Mario Schmitt, wegen Ehrverletzungsdelikten angezeigt. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag». Schmitt hatte auf Facebook über Spiess-Hegglin geschrieben, er könne «diese Bordsteinschwalbe» nicht mehr sehen; sie sei ein «verlogenes Miststück». Im Zusammenhang mit der sogenannten Zuger Sexaffäre hat Spiess-Hegglin bereits mehrere Personen wegen Delikten gegen die Ehre angezeigt.
Die Zahl der Organspenden in der Schweiz ist in den letzten Jahren angestiegen. 2015 verteilte die Stiftung Swisstransplant Organe von 143 verstorbenen Spendern, wie die «Ostschweiz am Sonntag» berichtet. Das waren 26 mehr als im Vorjahr. 2008 betrug die Zahl der Spender 90. Noch immer sei in gut der Hälfte der Fälle der Wunsch der Verstorbenen bezüglich einer Organspende nicht bekannt. Die Zustimmungsrate in der Schweiz liege weit unter dem europäischen Durchschnitt: Nur in 45 Prozent der Fälle komme es zu einer Organspende.