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Bern: Alec von Graffenried verzichtet auf Stichwahl um Stadtpräsidium

Die bisherige Gemeinderaetin und Kandidatin fuer das Stadtpraesidium, Marieke Kruit, SP, freut sich nach Bekanntgabe der Resultate der Wahl zum Stadtpraesidium, am Tag der staedtischen Wahlen, am Sonn ...
Marieke Kruit (SP): Erstmals wird Bern von einer Frau regiert.Bild: keystone

Marieke Kruit wird Berner Stadtpräsidentin – Alec von Graffenried verzichtet auf Stichwahl

26.11.2024, 14:0326.11.2024, 15:32
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Die Sozialdemokratin Marieke Kruit wird Berns erste Stadtpräsidentin. Amtsinhaber Alec von Graffenried (GFL) verzichtet auf die Stichwahl, wie er am Dienstag mitteilte. Auch Melanie Mettler (GLP) zog sich zurück.

Die stille Wahl von Kruit wird am Donnerstag offiziell feststehen, wenn die Anmeldefrist abgelaufen ist. Theoretisch dürften alle fünf gewählten Gemeinderatsmitglieder antreten.

Das Resultat des ersten Wahlgangs sei klar und drücke auch den Willen einer Mehrheit nach einer Stadtpräsidentin aus, teilte von Graffenried mit. Die Amtsübergabe an Kruit werde er rasch und gut vorbereiten. In den kommenden vier Jahren werde er sich als Mitglied der Stadtregierung weiter engagieren.

Der bisherige Stadtpraesident, Alec von Graffenried, GFL, reagiert nach Bekanntgabe der Resultate der Wahl zum Stadtpraesidium, am Tag der staedtischen Wahlen, am Sonntag, 24. November 2024 im Rathaus ...
Alec von Graffenried erreichte bei der Wahl ums Stadtpräsidium am zweitmeisten Stimmen.Bild: keystone

Stapi enttäuscht

Von Graffenried verhehlte seine Enttäuschung über die Nicht-Wiederwahl nicht. Angesichts seines Leistungsausweises habe er nicht ein Resultat in dieser Deutlichkeit erwartet. «Es ist mir nicht gelungen, dass die positiven Entwicklungen in unserer Stadt im Wahlkampf genügend sichtbar gemacht worden wären.»

Mettler gab kurz darauf ebenfalls ihren Verzicht bekannt. «Ich hätte diese spannende Aufgabe gern übernommen», schrieb die Nationalrätin im Kurznachrichtendienst X. Das Votum der Bevölkerung sei aber klar, hatte sie schon am Sonntagabend betont.

Marieke Kruit hatte den ersten Wahlgang mit 46,5 Prozent der Stimmen deutlich für sich entschieden. Von Graffenried musste sich mit 26,4 Prozent begnügen. Die frischgewählte Gemeinderätin Mettler erhielt 17,8 Prozent.

Kruit überglücklich

«Ich bin überglücklich und dankbar für die vielen Stimmen», liess sich Kruit in einem Communiqué ihrer Partei zitieren. Die Bevölkerung habe ihr eine grosse Verantwortung übertragen, die sie mit Freude, Respekt und im Wissen übernehme, «dass wir Bern nur gemeinsam weiterentwickeln können».

Ihrem Vorgänger dankte sie für die bisherige Arbeit. Sie freue sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Die SP zeigte sich stolz, Berns erste Stadtpräsidentin stellen zu dürfen. «Das ist historisch», sagte Co-Parteipräsidentin Lena Allenspach. Kruit werde die Herausforderungen der wachsenden Stadt mit Mut, Weitsicht und einem Blick auf die Bedürfnisse aller Bernerinnen und Berner angehen.

Wechsel nach acht Jahren

Marieke Kruit sitzt seit 2021 in der Stadtregierung. Sie führte bislang die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün.

Von Graffenried hatte das Stadtpräsidium 2017 in einer Kampfwahl gegen die SP-Kandidatin Ursula Wyss erobert. Zuvor war das Amt jahrzehntelang in SP-Händen. (sda)

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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
26.11.2024 14:19registriert Februar 2014
Danke, Alec! Aus freien Stücken einen Schritt zurückzutreten und anderen die Führung zu überlassen, zeugt von wahrer Gösse! Davon könnten sich viele bürgerliche Sesselkleber grosse Stücke abschneiden!
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RightIsWrong
26.11.2024 14:28registriert November 2023
Der Alec war schon ok und es ist ihm hoch anzurechnen, dass er zur Seite tritt um der Kandidatin mit den meisten Stimmen Platz zu machen.
Sympathischer als auf eine Wahl dank Stimmen von SVP und FDP zu hoffen.

Ich hoffe Bern tritt endlich mutiger auf und macht Nägel mit Köpfen, z.B. in der Verkehrspolitik.

Und an alle Hater die über Bern herziehen wollen: Die Stadt ist in internationalen Ranking regelmässig auf sehr guten Plätzen; die Mieten steigen massiv, weil viele Leute da wohnen wollen; der öffentliche Raum lebt, usw.
Also das Gegenteil von all den subventionsabhängigen SVP Käffern.
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En Espresso bitte
26.11.2024 14:22registriert Januar 2019
Kann mir ein Berner erklären, warum der amtierende Stadtpräsident so abgestraft wird? Was lief da schief? Habe keinen blassen Dunst von stadtbernischer Politik und die überregionalen Medien decken diese leider auch nur begrenzt ab. Merci für eine Erleuchtung!
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