Die Resultate:
Für das Stadtpräsidium ist ein zweiter Wahlgang nötig. Marieke Kruit von der SP erhielt vor dem bisherigen Alec von Graffenried am meisten Stimmen. Die Sozialdemokratin siegte in allen sechs Zählkreisen.
Da niemand das absolute Mehr erreichte, findet am 12. Januar 2025 voraussichtlich ein zweiter Wahlgang statt. Dabei können alle gewählten Gemeinderatsmitglieder antreten - unabhängig davon, ob sie bereits im ersten Wahlgang für das Stadtpräsidium kandidiert haben.
Die Stimmverteilung:
Die Berner Stadtregierung (Gemeinderat) bleibt fest in rot-grünen Händen. Alle vier Kandidierenden des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses (RGM) schafften die Wahl, dazu Melanie Mettler von den Grünliberalen.
Gewählt sind:
Liste 2 «RotGrünMitte» (RGM):
Liste 1 «Meh Farb für Bärn!»:
Darum geht es: In der Stadt Bern werden die Regierung und das Parlament für die Legislaturperiode 2025 bis 2028 gewählt. Für den Stadtrat kandidieren auf 19 Listen insgesamt 535 Personen. Für die Gemeinderatswahlen sind zwei Listen mit sechs Kandidatinnen und drei Kandidaten eingereicht worden. Für das Stadtpräsidium stellen sich vier Personen zur Wahl, unter anderem auch der amtierende Stadtpräsident Alec von Graffenried.
Die SP ist die grosse Gewinnerin der Berner Stadtratswahlen. Die stärkste Partei der Bundesstadt hat nochmals fünf Sitze hinzugewonnen. Die beiden grossen Blöcke – Rotgrün und Mitte-Rechts – bleiben praktisch unverändert.
Das rotgrüne Lager ist weiterhin klar tonangebend: SP 26 (+ 5), Juso 1 (-1), Grünes Bündnis 10 (unverändert), Junge Alternative 3 (unverändert), Grüne Freie Liste 6 (-1), Alternative Linke 2 (-1), PdA 1 (unverändert). Einen Sitz holte zudem Tier im Fokus. Die Grün-Alternative Liste, die bisher einen Sitz hatte, war nicht mehr angetreten.
Im Mitte-Rechts-Lager gab es ebenfalls kleine Verschiebungen: GLP 8 (-1), Junge GLP 1 (-1), FDP 8 (+ 1), Jungfreisinnige 0 (-1), SVP 6 (-1), Mitte 5 (+ 1), EVP 2 (unverändert). Die Stimmbeteiligung betrug 49,9 Prozent, wie die Stadt in der Nacht auf Montag mitteilte.
Die Wiederwahl als Stadträtin verpasst hat überraschend die Jungfreisinnige Florence Pärli. Als Gemeinderatskandidatin hatte sie einen aktiven Wahlkampf geführt und ein gutes Resultat bei den Exekutivwahlen erzielt. Nun muss sie die Polit-Bühne einstweilen verlassen.
Ebenfalls abgewählt wurden die Stadtratsmitglieder Paula Zysset (Juso), Matthias Humbel (GFL), Christoph Leuppi (GFL), Raffael Joggi (AL), Niklaus Mürner (SVP) und Daniel Michel (SVP).
Ein Comeback schaffte dafür Alexander Feuz (SVP). Er war kurz vor Ablauf der Legislatur zurückgetreten, um die Amtszeitbeschränkung zu umgehen. Das Stimmvolk nahm ihm das «Buebetrickli» nicht übel.
Die Resultate: Die Stadt hat das Budget 2025 mit über 65 Prozent angenommen. 29'461 Menschen stimmten mit Ja, die Stimmbeteiligung lag bei 57 Prozent.
Darum geht es: Für das Jahr 2025 budgetiert die Stadt Bern ein Defizit von 29,8 Millionen Franken. Während die Steuererträge zwar steigen, fallen auch höhere Transfer- und Personalaufwände an. Wegen weiterhin hoher Investitionen ist mit einem Schuldenzuwachs in der Höhe von 80 Millionen Franken zu rechnen.
Ein Komitee aus SP, Grünem Bündnis, Grüner Freier Liste und dem Gewerkschaftsbund wirbt für die Annahme des Budgets 2025.
(ome/sda)