Es sind happige Vorwürfe, welche der Tages-Anzeiger am Freitag publik machte: Ein Schweizer Mitarbeiter oder Informant des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) soll sich nebenbei ein lukratives Geschäft aus dem Verkauf von Bankdaten gemacht haben.
Laut «Tages-Anzeiger» ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Mann. Im vergangenen Februar soll er in Zürich einem verdeckten Ermittler der Behörde aufgesessen und danach verhaftet worden sein. Die Zeitung beruft sich auf nicht näher beschriebene Unterlagen, die ihr vorlägen.
In Bewegung gebracht hat die Ermittlungen laut «Tages-Anzeiger» die Grossbank UBS. Und hier wird der Fall kompliziert: Der Mann arbeitete offenbar einst in der Sicherheitsabteilung der UBS. Die Bank soll zudem der Bundesanwaltschaft ein Dossier übergeben habe, in dem detailliert über die Machenschaften des Finanzermittlers und NDB-Mannes berichtet wird. Es heisst beispielsweise, dass der Mann der Kopf einer kriminellen Vereinigung sei, die mit Hilfe eines Netzwerkes von Bankmitarbeitern Kundendaten verkaufe.
Woher das Dossier stammt, ist aber unklar. Die UBS spricht von einer Drittperson, die auf eigene Initiative gehandelt hat. Der «Tages-Anzeiger» vermutet, dass es sich dabei um einen deutschen Privatermittler handelt. Dieser soll den NDB-Mann in eine Falle gelockt haben.
Die UBS gibt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» an, die Anweisung für die Ermittlungen gegeben oder diese bezahlt zu haben. Der NDB gab keine substanzielle Auskunft. (trs)