Die Silvesterfeiern in der Schweiz stehen im Zeichen des Klimawandels: Zum Schutz der Umwelt haben Schweizer Städte ihre Feuerwerke angepasst. In Basel wird das Feuerwerk um ein Drittel reduziert und in Zürich klimaneutral kompensiert.
In Basel wirkt sich der Klimanotstand auf das Silvester-Feuerwerk aus: Um die Feinstaub-Belastung zu senken, fällt das Spektakel dieses Jahr weniger üppig aus als bisher. Die Organisatoren wollten ein «Zeichen bei der Umweltverträglichkeit» setzen, teilte das Basler Präsidialdepartement dazu mit.
Das bedeutet konkret, dass das Feuerwerk um ein Drittel reduziert wird. Der Lichtzauber wird aus weniger Bildern bestehen als bisher und statt 21 nur noch 16 Minuten dauern, wie Sabine Horvath, Leiterin Aussenbeziehungen und Standortmarketing im Präsidialdepartement, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Feuerwerke sind wegen ihrer Umweltbelastung nicht unumstritten. Laut Horvath entfallen auf sie je nach Witterung zwei bis drei Prozent der übers Jahr gemessenen Feinstaub-Belastung. Man habe jedoch nicht ganz auf das Spektakel verzichten wollen, weil es immer wieder viel Begeisterung auslöse, sagte Horvath.
Auch in Zürich ist die Umwelt ein Thema: Wie die Veranstalter mitteilten, ist der Silvesterzauber «zum ersten Mal komplett klimaneutral». Die Stiftung myclimate berechne und analysiere die gesamten CO2-Emissionen und den ökologischen Fussabdruck des Festes.
Der komplette Kompensationsbetrag fliesst in das Projekt «Effiziente Kocher retten Lebensraum für letzte Berggorillas in Ruanda». Das Projekt reduziert den Bedarf an Brennholz, was den Lebensraum der Tiere und die Gesundheit der Bewohner schützt.
Die Stadt Zürich erwartet rund 150'000 Besucherinnen und Besucher am Silvesterzauber. Das Feuerwerk startet um 0.20 Uhr und erleuchtet eine Viertelstunde lang den Nachthimmel. Das von Privaten gesponserte Feuerwerk von Manuel Hirt beginnt 20 Minuten nach Mitternacht.
Nicht alle halten die Massnahmen der Stadt Zürich für ausreichend. So schreiben etwa die Klimaaktivisten von «Extinction Rebellion», dass die Kompensation für Berggorillas den Tieren in Zürich nichts nütze.
Entlarvend: auch die Veranstalter des Silvesterzaubers schreiben "saubere Veranstaltung" in Anführungsstrichen.
— Extinction Rebellion Zürich (@XRZurich) December 31, 2019
Die Kompensation für Berggorillas nützt den Tieren in Zürich nichts.
Wir bei #ExtinctionRebellion haben eine gemeinsame Vision von Veränderung.https://t.co/DG6DuZsPe9 pic.twitter.com/l66YRp26kV
Die Stadt Bern begeht den Jahreswechsel ohne Feuerwerk. Um 23.45 Uhr läuten drei Glocken am Münsterturm das alte Jahr aus. Die zwölf Glockenschläge um Mitternacht werden von Hand mit dem Schlaghammer ausgeführt.
Danach ertönt für eine Viertelstunde das wuchtige Vollgeläut, während unten auf dem Platz die Korken knallen. Ein Neujahrskonzert der speziellen Art folgt jeweils am 1. Januar um 16.00 Uhr. Dann erklingen die sieben Glocken nach einer Komposition von Münsterorganist Daniel Glaus.
In der Stadt St. Gallen sind Feuerwerk und Knallkörper verboten aus Rücksicht auf das Unesco-Weltkulturerbe des Stiftsbezirks. Feuerwerk wäre für die kostbaren Bauten eine zu grosse Gefahr. Es feiern jeweils Hunderte Silvester auf dem Klosterplatz bei der Stiftskirche.
Die Gemeinde St. Moritz GR verzichtet dieses Jahr auf das traditionelle Neujahrsfeuerwerk über dem See und zeigt stattdessen zum Jahreswechsel eine Drohnenshow. 100 Drohnen sollen am Abend des 1. Januar von einer Plattform aus 100 Meter in die Höhe steigen.
Die Flugobjekte erzeugten dabei in wechselnden Farben und Formaten immer wieder neue dreidimensionale Bilder, teilte die Gemeinde mit. Einige davon seien speziell für St. Moritz konzipiert worden.
Ganz traditionell bleibt hingegen das Neujahrsfeuerwerk in der Stadt Luzern. Dieses findet erst am Abend des 1. Januar statt. Die Städte empfehlen den Besucherinnen und Besuchern dringend, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Zahlreiche Verkehrs-Betriebe bieten spezielle Spätfahrten an. (sda)
Man würde besser schweigen als einen solchen Stus zu erzählen. Aber ja passt, man redet es schön. 🤦🏻♂️