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Besetzer der Uni Basel gehen nicht auf Ultimatum ein

Besetzer der Uni Basel gehen nicht auf Ultimatum ein – Frist bis Mittwochmorgen verlängert

14.05.2024, 18:3314.05.2024, 20:58
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Die Besetzerinnen und Besetzer der Universität Basel haben entschieden, auf das Ultimatum der Uni-Leitung nicht einzugehen. Das teilten sie am Dienstagabend nach einer Vollversammlung mit.

Studierende besetzen das Bernoullianum (Departementsgebaeude der Universitaet) in Basel, am Montag, 13. Mai 2024. Sie fordern einen Waffenstillstand in Gaza und rufen dazu auf, die Hochschule solle ih ...
Die Besatzer an der Uni Basel mit einem Transparent.Bild: keystone

«Wir bleiben, bis unsere Forderungen ernst genommen werden», hiess es in der Pressemitteilung. Die Universität hatte die Protestierenden zuvor aufgefordert, die Räumlichkeiten bis Dienstagabend 20 Uhr zu verlassen.

Solange sich die Hochschule den Forderungen nicht ernsthaft stelle, werde die Besetzung fortgesetzt, teilten die Aktivisten mit. Sie riefen zu einem öffentlichen Dialog am Mittwochmittag auf. Die Universität solle sich den Sorgen und Forderungen ihrer Studierenden direkt stellen, anstatt hinter verschlossenen Türen mit einer kleinen Delegation zu verhandeln.

Uni verlängert Frist

Die Leitung der Universität Basel erklärte im Anschluss, den Besetzern des Bernoullianums mehr Zeit zu geben, um die Räumlichkeiten zu verlassen. Sie hat die Frist zur Räumung um zwölf Stunden bis Mittwoch 08:00 Uhr verlängert.

Studierende besetzen das Bernoullianum (Departementsgebaeude der Universitaet) in Basel, am Montag, 13. Mai 2024. Sie fordern einen Waffenstillstand in Gaza und rufen dazu auf, die Hochschule solle ih ...
Eine Palästina-Flagge im Bernoullianum.Bild: keystone

Das teilte das Rektorat am Dienstagabend mit. Weiter hiess es, Swisspeace-Direktor Laurent Goetschel werde mit den Besetzern am Dienstagabend darüber diskutieren, in welcher Art und Weise ihre Forderungen mit dem Rektorat aufgenommen werden könnten.

Die Uni-Leitung sei weiter bereit zu einem Gespräch mit einer Delegation von Studierenden. Voraussetzung sei aber, dass das Bernoullianum wieder für universitäre Zwecke zur Verfügung stehe.

Mit der Verlängerung der Frist hoffe sie, eine Eskalation vermeiden zu können. Andernfalls behalte sie sich weitergehende Massnahmen vor.

Mehr als 50 Personen, darunter Professorinnen und Professoren sowie Angestellte aus dem Mittelbau, haben sich unterdessen mit den Protestierenden solidarisiert. «Wir bitten das Rektorat, unverzüglich in einen offenen Dialog mit den Studierenden zu treten, die das Bernouillanum besetzen», hiess es in dem offenen Brief. (dab/sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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jyperion
14.05.2024 22:27registriert März 2015
Zeichen von Schwäche, eine Frist zu setzen und zu drohen und dann ohne richtigen Grund nicht durchzuziehen, so riskiert man die Kontrolle zu verlieren.
Für manche Leute ist Uni vieleicht Fun and Games, aber für die meisten Studenten ist das ihre Karriere, welche sie mit gewisser Seriosität verfolgen, das muss respektiert werden. In Basel müssten bereits Prüfungen und Vorlesungen verlegt oder verschoben werden, dazu darf es nicht kommen. Es gibt den Petersplatz vor dem Kollegienhaus, wo jeder nach lust und laune demonstrieren kann, Gebäude besetzen ist einfach unangebracht.
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@Jeff
14.05.2024 19:11registriert Juli 2023
Schwierig hier die richtige Strategie zu finden.

a) Räumen lassen à la ETH?
b) Ignorieren und protestieren lassen bis das Semester zu Ende ist?
c) Dialog führen, ohne sich zu etwas zwingen zu lassen?

Ich wäre für b), solange sie andere Studenten und Dozenten nicht behindern. Das Medieninteresse daran wird sicher bald erlahmen. Protestieren, ohne das es noch gross jemand wahrnimmt, macht kaum Spass.

Wenn es aber zu Behinderungen des Lehrbetriebs oder Sachbeschädigungen oder gewalttätige Attacken auf andere Menschen kommt, muss a) Räumung umgesetzt werden.
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Unicron
14.05.2024 23:39registriert November 2016
"Die Universität solle sich den Sorgen und Forderungen ihrer Studierenden direkt stellen"

Klar, sicher sehr konstruktiv sich einem Parolen schreienden Mob gegenüber zu stellen.
Am besten Medien raus schicken, Strom abstellen und Tür abschliessen bis bei allen der Akku leer ist, dann werden sie schon wieder gehen.
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