Von den meisten Vermummten, die nach dem Heimspiel des FC Basel gegen den FC Zürich am 10. April an die Polizei gerieten, fehlt jede Spur. Die wenigen, die nach den Krawallen auf den Fahndungsbildern identifiziert werden konnten, erwischte es aber umso härter: Über acht Personen verhängte das Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft, vier davon sitzen bis heute noch hinter Gittern.
Ein fünfter wird nun doch vor Ablauf der sechswöchigen Haft entlassen, wie dessen Anwalt Alain Joset gegenüber watson bestätigt. Der Student war verschiedenster Delikte verdächtigt worden, unter anderem der Gewalt und Drohung gegen Beamte. Die Haftrichterin habe jedoch nur dem Tatverdacht des Landfriedensbruchs stattgegeben, sagte Joset vor zwei Tagen gegenüber der «Schweiz am Sonntag».
Joset hatte bereits vergangene Woche mit einer Entlassung gerechnet. Sein Mandant sei möglicherweise zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und ausserdem nicht vermummt.
Vier Fussballfans sitzen jetzt noch in U-Haft – einer davon ein Lehrling, der kurz vor den Abschlussprüfungen steht. Auch gegen ihn steht nach anfänglich schweren Vorwürfen lediglich derjenige des Landfriedensbruchs im Raum. Sein Anwalt war auf Anfrage von watson noch nicht erreichbar.
Update folgt …
Am 10. April war es vor dem St.Jakobspark in Basel zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Fussballfans gekommen. Fünf Polizisten wurden verletzt, gemäss Tageswoche zogen sich zudem mehrere Personen Verletzungen im Gesicht und an den Augen zu, weil die Polizei Tränengas und Gummischrot eingesetzt hatte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem Fall von schwerwiegender Verletzung gegen Unbekannt.
(dwi)
Uns muss bewusst sein, dass Landfriedensbruch so ziemlich jeden von uns treffen kann, wenn die Polizei grad in Laune ist...