Am vierten Tag nach den Krawallen rund um das Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich herrscht immer noch Aufregung. Nun ermittelt die Basler Staatsanwaltschaft gegen die Polizei – so zumindest interpretiert dies die «Basler Zeitung». «Aufgrund der Informationen wurde ein Verfahren wegen des Verdachts auf schwere Körperverletzung eingeleitet», sagt Sprecher Peter Gill gegenüber der «BaZ».
Konkret geht es um einen Fall: Kurz bevor die Polizei die Eventplattform erlangt, löst sich ein Gummischrot-Schuss. Mutmasslich wurde dabei eine Person schwer verletzt. Wie die «BZ Basel» am Dienstag publik machte, handelt es sich dabei um einen Mann, der am Auge von einer Ladung Gummischrot getroffen wurde. Er wurde durch die Sanität ins Spital gebracht und musste sich einer Notoperation unterziehen.
Unklar ist, ob dieser Fall wirklich im Zusammenhang steht mit der Untersuchung der Staatsanwaltschaft. An der Pressekonferenz vom Dienstag mit Justizdirektor Baschi Dürr war davon keine Rede, obwohl der Vorfall dort bestätigt wurde. Bei Körperverletzung handelt es sich um ein Offizialdelikt, die Staatsanwaltschaft muss also Ermittlungen aufnehmen, sobald sie von einem Vorfall erfährt. Gegenüber watson bestätigte Staatsanwaltschaftssprecher Gill, dass ein Verfahren eingeleitet worden sei. Allerdings wisse man bisher nicht, wer das Opfer sei.
Von den beiden Männern, die am Sonntag bei den Ausschreitungen nach dem Fussballspiel FC Basel gegen den FC Zürich festgenommen worden waren, sitzt einer weiterhin hinter Gittern. Es handelt sich um einen 21-Jährigen aus Deutschland.
Für ihn habe das Zwangsmassnahmengericht eine Untersuchungshaft von acht Wochen verfügt, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Wieder auf freiem Fuss ist dagegen der am Sonntag ebenfalls festgenommene 17-jährige Schweizer. Mit ihm befasst sich nun die Jugendanwaltschaft des Kantons Baselland.
(bro/sda) (bzbasel.ch)