Kostenlose Corona-Tests für alle soll es ab dem 11. Oktober nicht mehr geben. Gratis testen lassen sollen sich bis Ende November nur noch Personen, die auf die zweite Impfdosis warten. Diesen Vorschlag hat der Bundesrat am Freitag in die Konsultation geschickt.
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Konkret will der Bundesrat in den nächsten zwei Monaten Antigen-Schnelltests und Speichel-PCR-Pool-Tests von Personen finanzieren, die eine erste Impfung erhalten haben, jedoch noch kein Zertifikat haben.
Die Kantone, Sozialpartner und weitere Kreise sollen bis nächsten Dienstag dazu Stellung beziehen. In einer Woche will der Bundesrat definitiv entscheiden, wer die Testkosten von asymptomatischen Personen für ein Covid-Zertifikat künftig übernehmen soll.
Laut Gesundheitsminister Alain Berset sind 63 Prozent der Schweizer Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Im Vergleich mit anderen Ländern sei das noch immer zu wenig. Berset sagt:
Es gebe Länder, in denen sich 90 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal haben impfen lassen, sagte Berset am Freitag vor den Medien in Bern. Auch die Nachbarländer seien etwa 20 Prozentpunkte voraus.
Wegen der tiefen Impfquote in der Schweiz könnten die kälteren Jahreszeiten schwierig werden, sagte Berset. «Wir müssen vorsichtig bleiben.» Das zeige auch die Erfahrung aus dem Vorjahr. Verglichen mit Ende September 2020 sei die Inzidenz heute viel höher.
Ja, gemäss Berset steht der Bund ganz kurz davor, einen Kaufvertrag für den Impfstoff von Johnson & Johnson abzuschliessen. Genauer dazu informieren werde der Bund voraussichtlich nächste Woche, sagte Berset weiter.
Der Bundesrat beobachtet die Stimmung in der Bevölkerung laut Berset «mit Besorgnis». Das sagte er in Bezug auf die Ausschreitungen und Demonstrationen gegen das Covid-Zertifikat. Die Mehrheit der Bevölkerung unterstütze jedoch, was der Bundesrat mache.
«Wir sind alle im gleichen Boot seit 18 Monaten», sagte Berset. Der Bundesrat habe seit Anfang der Pandemie immer versucht, das Bestmögliche für das Volk zu bestimmen. Ziel sei, zurück in den Normalzustand zu kommen. Es sei evident, dass die Impfung helfe, dies zu erreichen.
Und was sagt Berset zu Maurers Trychler-Auftritt? Wenig überraschend will sich Berset dazu nicht äussern. Er holt allgemein aus und erklärt, wie schwierig die Zeit für den Bundesrat war und dass man schwierige Entscheidungen treffen musste. Zur allgemeinen Stimmung sagte er:
Es sei durchaus möglich, dass der Bundesrat noch im Spätherbst die Abschaffung der Covid-Zertifikatspflicht beschliesst, sagte Berset. Eine klare Definition von Richtwerten sei aber schwierig.
Man analysiere alle möglichen Kriterien, etwa die Impfrate, die Überlastung der Spitäler, um die Entwicklung abzuschätzen, hielt Berset fest. «Wir schauen immer wieder an, wo wir stehen.» Was es für die Aufhebung der Corona-Massnahmen brauche, sei insbesondere eine höhere Impfquote.
Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergänzte, dass die Belastung der Spitäler ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Situation sei. Es sei aber nicht so, dass man einfach eine Zahl in den Raum stellen könne, die alles abdecke.
Laut Mathys ist eine Zunahme der Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit wahrscheinlich. «Jojo-Spielen mit Massnahmen bringt nichts.» Es müsse die Dynamik der Pandemie beobachtet werden.
(jaw/sda)
Die Impfung ist subventioniert.
Und zagg, die SVP Wähler werden über ihren Schatten springen und die Impfzentren stürmen.