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Berner Regierung will keinen Gratis-ÖV für Kinder und Jugendliche

Berner Regierung will keinen Gratis-ÖV für Kinder und Jugendliche

28.10.2024, 14:40
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Gratis-ÖV im Kanton Bern für alle Kinder und Jugendliche bis zur Volljährigkeit wäre zu teuer. Das geht aus der Antwort der Kantonsregierung auf einen Vorstoss im Grossen Rat hervor. Sie lehnt die Idee deshalb ab.

Drei bus von PostAuto fotografiert bei einem Besuch des Busbahnhofs Bern, waehrend der Corona-Krise, am Montag, 11. Mai 2020, in Bern. Sommarugas Besuch erfolgt anlaesslich der Lockerungsmassnahmen im ...
Postautos in der Stadt Bern.Bild: KEYSTONE

Gratis-ÖV wäre rein rechtlich gesehen zwar möglich, schreibt der Regierungsrat in seiner Antwort an die Motionäre David Stampfli (SP), Tabea Bossard-Jenni (EVP) und Seraina Patzen (Grüne). Ein Alleingang des Kantons Bern in diesem Bereich würde neben vielfältigen Umsetzungsfragen jedoch hohe Kostenfolgen verursachen.

Die Kantonsregierung rechnet mit Kosten von 30 bis 35 Millionen Franken, wenn Kinder und Jugendliche den öffentlichen Verkehr im gesamten Kanton umsonst benutzen dürften. Diese Kosten würden zu zwei Dritteln zu Lasten des Kantons und zu einem Drittel zu Lasten der Gemeinden gehen.

Er werte die zusätzliche finanzielle Belastung des Kantons und der Gemeinden höher als eine einkommensunabhängige und flächendeckende Entlastung der Jugendlichen und Familien, so der Regierungsrat. Zudem gebe es bereits genügend Angebote, beispielsweise die Juniorkarte.

Auch rechnet die Regierung nicht damit, dass die Idee einen bedeutenden Umsteigeeffekt zur Folge hätte: «Im Gegenteil, es ist durchaus möglich, dass der ÖV – nach Wegfall der kostenlosen Nutzung just zum Zeitpunkt, ab dem die Fahrprüfung möglich ist – als äusserst teuer wahrgenommen würde und die jungen Erwachsenen verstärkt auf andere Verkehrsmittel wie das Auto ausweichen», schreibt er weiter.

Die Idee beträfe rund 120'000 Personen. Insgesamt geben Berner Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren respektive ihre Eltern jährlich rund 27 Millionen Franken für den ÖV aus. Hinzu kommen die Verkäufe an Kinder und Jugendliche derselben Altersgruppe aus anderen Kantonen. (dab/sda)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goschi
28.10.2024 16:06registriert Januar 2014
aber gut haben wir die bauern wieder höher entlöhnt, zahlen die Schäden in Brienz, weil dort in Risikogebiet gesiedelt wurde (zum wievielten mal?) und senken die Steuern für Unternehmen..

Aber für sowas sinnvolles, um Jugendlichen Mobilität zu gewähren (und dann auch noch ohne, dass sie sich mit Traktoren und Subarus auf der landstrasse eine Konkurrenz bieten müssen)... neeeee... "hei mär no niä gmacht!!!"

Wie visionslos!
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