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Fabrikool am Ende: Berner Polizei räumt besetztes Haus in der Länggasse

«Fabrikool» am Ende: Berner Polizei räumt besetztes Haus in der Länggasse

14.05.2019, 09:23
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Die Besetzung der Alten Schreinerei in der Berner Länggasse ist Geschichte. Die Polizei hat das vom «Fabrikool»-Kollektiv besetzte Gebäude am Dienstagmorgen geräumt. Der Kanton Bern hatte den Räumungsantrag gestellt.

Die Räumung verlief zunächst ohne Zwischenfälle, wie Ramona Mock von der Medienstelle der Kantonspolizei Bern auf Anfrage sagte. Personen seien keine anwesend gewesen. Das Besetzerkollektiv hatte im Vorfeld mit Krawallen gedroht, sollte das Haus geräumt werden.

Das alte, verlotterte Holzgebäude stand jahrelang leer. Anfang 2017 wurde es vom «Fabrikool»-Kollektiv besetzt. Die Besetzung wurde in der Folge durch einen Vertrag zur Zwischennutzung mit dem Kanton Bern legalisiert.

Im September 2018 verkaufte der Kanton das Grundstück im Baurecht an ein Berner Architekten-Duo. Die neuen Besitzer wollen einen Quartiertreffpunkt mit Markthalle und Restaurants sowie Studentenwohnungen einbauen.

Aus Protest gegen den Verkauf kündigten die Hausbesetzer den Zwischennutzungsvertrag mit dem Kanton fristlos, verharrten aber vor Ort. Einer Aufforderung, das Gebäude bis Ende April 2019 zu verlassen, widersetzten sich die Aktivisten.

Man wolle die nächsten fünfzig Jahre bleiben und sich gegen «die gewinnorientierte kapitalistische Logik» der neuen Besitzer wehren, liess das Kollektiv verlauten.

Der Kanton Bern reichte schliesslich Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ein. Und er stellte den Räumungsantrag, wie Polizeisprecherin Mock sagte. «Diesen haben wir am Dienstag vollzogen.» (sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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who cares?
14.05.2019 11:08registriert November 2014
Quartiertreffpunkt, Markthalle und Studentenwohnungen. Da haben die bösen Kapitalisten aber wieder zugeschlagen!
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Füdlifingerfisch
14.05.2019 10:19registriert August 2015
Hausbesetzungen sind mir im ersten Moment nicht unsympathisch, wenn es darum geht, ihr Leerstehen anzuprangern, während überall die Mieten immer teurer werden.

Sobald mit dem besetzten Haus konkrete Pläne enstehen, haben die Besetzer eigentlich gewonnen.

Da hört für mich dann die Sympathie auf, wenn sie dann nur noch mehr Forderungen stellen
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René S.
14.05.2019 11:30registriert Juni 2014
Tja, wenn man einen bestehenden Vertrag kündet muss man nicht erstaunt wein wenn man dann auch gehen muss.
Man hätte ja zusammen reden können.
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