Die Zuwanderung der vergangenen Jahre hat sich für die Städte und für die Schweiz als Ganzes gelohnt. Dies folgert der Schweizerische Städteverband aus einer Studie. Die Städte fordern, die bilateralen Abkommen mit der EU dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden.
Insbesondere wirtschaftlich habe die Schweiz profitiert, schreibt der Städteverband am Donnerstag in einer Mitteilung. Dank der Zuwanderung sei die Wirtschaft von 2002 bis 2008 um rund 3,2 Prozent stärker gewachsen, als dies ohne die Personenfreizügigkeit mit der EU der Fall gewesen wäre, heisst es in der Studie.
Die Zuwanderung entspreche einem klaren Bedürfnis der Wirtschaft. Dank ausländischen Spezialistinnen und Spezialisten hätten sich das Qualifikationsniveau und die Arbeitsproduktivität gesteigert. Dies habe die Konjunktur stabilisiert und die Wirtschaft krisenresistenter gemacht.
Die Forschung in der Schweiz habe sich stark internationalisiert und damit auch ihre Innovationsfähigkeit gestärkt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass einheimische Arbeitskräfte verdrängt worden seien. Einen generellen Lohndruck gebe es nicht. Bei den Hochqualifizierten habe die Zuwanderung jedoch lohndämpfend gewirkt.
Die Studie, welche das Büro INFRAS im Auftrag des Städteverbands durchgeführt hat, kommt ausserdem zum Schluss, dass die Zugewanderten insgesamt gut integriert sind. Diese seien jung, gut ausgebildet und oft auch bereit, sich in Vereinen zu engagieren. In vielen Regionen sei allerdings der Wohnungsmarkt wegen der Zuwanderung angespannt.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen hätten die Städte die richtigen Instrumente, wird die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch in der Mitteilung zitiert. Eine rigide Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative könnte grossen Schaden anrichten. Der Städteverband fordert deshalb, dass der neue Verfassungsartikel so umgesetzt wird, dass die Personenfreizügigkeit nicht aufs Spiel gesetzt wird. (sda)