Zu hoher Koffeingehalt: Parlamentarier wollen Energydrinks für unter 16-Jährige verbieten
Red Bull, Monster Energy, Nocco oder OK.-: Die Welt der Energydrinks scheint schier unendlich. Gerade für Junge sind die Koffeingetränke, die oft wie flüssige Gummibärchen schmecken, besonders reizvoll. Nun wollen aber mehrere Parlamentarierinnen und Parlamentarier den unter 16-Jährigen beim Konsum von Energydrinks einen Riegel vorschieben.
Dazu hat der Mitte-Nationalrat Benjamin Roduit vergangene Woche eine Motion eingereicht, wie der Tagesanzeiger schreibt. Parlamentsmitglieder aus Mitte, Grünen, SP und dem Genfer MCG unterschrieben den Antrag mit.
Im Vorstoss ist festgehalten, dass Getränke mit mehr als 150 Milligramm Koffein pro Liter für unter 16-Jährige verboten werden sollen. Die gängigen Energydrinks beinhalten deutlich mehr Koffein pro Liter und wären damit allesamt von einem Verbot betroffen.
«Schlaflosigkeit, Angstzustände und Übergewicht»
Als Argument für das Verbot gab Roduit die gesundheitsschädigenden Faktoren von Energydrinks an. So würden sie junge Konsumentinnen und Konsumenten seelisch und körperlich schaden. «Zahlreiche Studien zeigen seit Jahren gesundheitliche Folgen wie Schlaflosigkeit, Angstzustände und Übergewicht», so der Mitte-Politiker in der Motion.
Roduits Ansichten unterstützt auch die Organisation Sucht Schweiz. Diese schreibt in einem Factsheet:
Wer sich gegen ein Verbot auflehnt, sind die Getränkehersteller selbst. So meint Adrian Haut von Red Bull Schweiz gegenüber dem Tagesanzeiger: «Red Bull kann man ab dem gleichen Alter trinken, in dem man Kaffee trinken kann. Dafür gibt es in der Schweiz keine Altersbegrenzung.» So würden sie bereits auf Werbung, die auf Kinder ausgerichtet ist, verzichten, da ihnen bewusst ist, dass Kinder weniger Koffein zu sich nehmen sollten.
Auch der Bundesrat steht einem Verkaufsverbot von Getränken mit besonders hohem Koffeingehalt kritisch gegenüber. Er ist momentan eher auf die Reduktion von Zucker in Getränken konzentriert. So empfiehlt er ein Postulat der Zuger Gesundheitspolitikerin Manuela Weichelt (Grüne), das vorschlägt, Zucker in Getränken auf fünf Gramm pro Deziliter zu beschränken. Auch davon wären zuckerhaltige Energydrinks betroffen.
