«Ich hörte draussen Kinder schreien und Erwachsene laut reden». Dann seien Polizeiwagen vorgefahren, «und ich dachte, die Polizisten wollten nur für Ruhe sorgen.» Daniel Gsell war noch wach, als der blanke Horror im Nachbarhaus Nummer 40 ausbrach.
Er selbst musste seine Wohnung im Haus Nr. 38 verlassen, nachdem er um 2.40 Uhr erstmals etwas von den Vorgängen nebenan mitbekommen hatte. «Man hat mehrere Leute draussen auf der Strasse reanimiert, einen Mann sah ich dort liegen, den man offenbar aufgegeben hatte.»
Es sei grauenhaft gewesen, «die verstorbenen Kinder haben ein so kurzes Leben gehabt,» zeigt sich Gsell sichtlich betroffen. Gesehen habe er es nicht direkt, aber er habe gehört, eine Frau sei aus dem Fenster gestürzt und habe sich so tödlich verletzt.
Immerhin durfte er morgens wieder in seine Wohnung zurück, die er seit drei Jahren im Mehrfamilienhaus bewohnt. Nein, Probleme habe er mit seinen ausländischen Nachbarn nie gehabt, aber auch keinen Kontakt. Manchmal sei es auch etwas laut zu und her gegangen.
Boris Anderegg, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Solothurn, schildert seinen ersten Eindruck an der Brandstätte: «Überall war Rauch.» Um 2.10 Uhr sei man alarmiert worden, «ich habe dann das ganze Korps aufgeboten.» Die 60 Feuerwehrleute hätten sich sofort auf die Rettung der Hausbewohner konzentriert, die aus den Fenstern in den Obergeschossen um Hilfe gerufen hätten. «Wir setzten auch den Atemschutzzug ein. Es kam zu sehr vielen Rettungen auch über Leitern.»
Genau kann er die Zahl noch nicht nennen, «aber es waren wohl zwischen 10 und 20 Bergungen.» Der Kommandant bestätigt, dass der Brandherd klar im Parterre gewesen sei. Vor Ort seien auch sehr viele Ambulanzen, sogar aus dem Nachbarkanton Bern gewesen, bestätigt Anderegg ebenfalls. Die Rettungskräfte versuchten die leider teilweise ergebnislosen Reanimationen von Opfern, die laut Augenzeugen offenbar bis zu einer halben Stunde gedauert hätten.
Die Feuerwehrleute waren in der Nacht mit sehr belastenden Szenen konfrontiert. «Ja es war einschneidend», muss auch der Kommandant einräumen. Die Solothurner Feuerwehr hatte zuletzt 2012 bei einem Wohnungsbrand in der Greibengasse ein Todesopfer bergen müssen.
Bei einem ähnlichen Fall an der Hans-Huberstrasse mit einem toten Bewohner gab es gestandene Feuerwehrmänner, die in Tränen aufgelöst waren. «Unsere Leute wurden deshalb nach Ende des Einsatzes um 6 Uhr gleich vom Care Team des Kantons betreut», so Boris Anderegg.
Vor Ort war um 5 Uhr morgens auch Stadtpräsident Kurt Fluri. «Ein schwarzer Tag für Solothurn», meinte er gegenüber dem Team von Tele M1. Und gegenüber dem «Tagesanzeiger» zeigte er sich sehr betroffen. «Es tut mir furchtbar leid. Ich bin bei den Angehörigen und hoffe, dass die Verletzten schnell gesund werden», sagt er.
Eigentlich habe es sich um einen kleineren Brand gehandelt. «Der Rauch war das Problem. Ihm konnte man nicht entkommen», sagt Fluri. Als er von Boris Anderegg informiert worden sei und sich ein Bild vor Ort gemacht habe, seien die Verletzten schon abtransportiert und die Leichname im Zelt aufgebahrt gewesen.
Danke, dass ihr das nicht macht!
Es sind Menschen, darunter Kunder ums Leben gekommen und der Journalisten Mensch stellt aller ernstes offensichtlich die Frage nach der Herkunft der Opfer und ob Sie Probleme gemacht hätten?! Wiederlich!!