Personenkontrolle in Olten am vergangenen Mittwoch: Der Kontrollierte rastet aus und schlägt auf die Ordnungshüter ein. Ein Kantonspolizist landet mit gebrochener Nase im Spital. Leider kein Einzelfall. 2808 Gewaltausbrüche und Drohungen gegen Beamte verzeichnete das Bundesamt für Statistik im Jahr 2015.
Eine Tendenz zu mehr Aggression spüren auch Aargauer Polizistinnen und Polizisten. Insbesondere jungen Leuten fehle es oft an Respekt vor den Gesetzesvertretern, sagt der Badener Stadtpolizist Sascha Lattanzio. Drohungen gegen die Polizisten und sogar deren Familien seien keine Ausnahme, berichtet Lattanzio gegenüber Tele M1. Hinzu kommen Tätlichkeiten: «Vom Schubsen bis zum Anspucken ist eigentlich alles dabei.»
Auch die Politik hat das Problem erkannt. Der Aargauer BDP-Nationalrat Bernhard Guhl fordert in einer parlamentarischen Initiative eine unbedingte Gefängnisstrafe für Gewalttäter gegen Polizisten. Guhl verspricht sich davon eine präventive Wirkung: «Die Leute sollen wissen, dass sie mit einer Freiheitsstrafe rechnen müssen, wenn sie gegen einen Polizisten Gewalt anwenden», erklärt er.
Stadtpolizist Lattanzio würde eine härtere Gangart begrüssen. «Eine Gesetzesänderung ist notwendig», findet er. Es gehe darum die «Barrieren zu erhöhen», wie er sagt. Dadurch würden Polizisten besser vor Gewalt geschützt.
Guhls Initiative sieht eine minimale Freiheitsstrafe von drei Tagen vor. Gegenwärtig gibt es keine Mindeststrafe. Der Angreifer von Olten ist gemäss Informationen von Tele M1 wieder auf freiem Fuss. (aargauerzeitung.ch)