Schweiz
Blaulicht

Waren die Mörder von Rupperswil Wiederholungstäter? «Davon muss man ausgehen»

Kerzen am Tatort in Rupperswil.
Kerzen am Tatort in Rupperswil.
Bild: KEYSTONE

Waren die Mörder von Rupperswil Wiederholungstäter? «Davon muss man ausgehen»

Die Brutalität des vierfachen Tötungsdelikts in Rupperswil lässt Gerichtspsychiater Frank Urbaniok vermuten, dass die Täterschaft nicht zum ersten Mal ein derartiges Verbrechen beging. Und: Er geht explizit von mehreren Tätern aus.
28.12.2015, 07:5528.12.2015, 08:16
Mehr «Schweiz»

«Bei einer solch ausgeprägten Brutalität muss man davon ausgehen, dass die Täter nicht zum ersten Mal in dieser Weise auffällig wurden», sagt der bekannte Forensiker Frank Urbaniok gegenüber TeleM1 zum Vierfachmord von Rupperswil. Und er er konkretisiert: «Es gibt eine grosse Chance, dass sie schon einmal in der einen oder anderen Form mit der Justiz im In- oder Ausland Kontakt hatten.»

Für ihn macht es deshalb auch Sinn, dass die Polizei nun auch mit Hilfe des internationalen Polizeinetzwerks Interpol nach Ähnlichkeiten bei Verbrechen im Ausland sucht.

Auch der Einsatz von Messern als Tatwaffe sei aussergewöhnlich. Urbaniok: «Es kann sein, dass die Täter keinen leichten Zugang zu Schusswaffen hatten, wie beispielsweise Jugendliche oder Raubtäter, die bisher keine Schusswaffen benutzt haben.»

Jetzt auf
Forensiker Frank Urbaniok schliesst nicht aus, dass es sich bei den Mördern von Rupperswil um Jugendliche handelt.
Forensiker Frank Urbaniok schliesst nicht aus, dass es sich bei den Mördern von Rupperswil um Jugendliche handelt.
screenshot: Tele m1

Für ihn ist es auch klar, dass an dem Mord an der 48-jährigen Carla Schauer, ihren beiden Söhnen und der Freundin des älteren Sohnes vom Montag 21. Dezember mehrere Täter beteiligt waren. Denkbar wäre beispielsweise, dass einer der Täter mit Carla Schauer zur Bank fuhr, um Geld abzuheben, während der andere bei den restlichen Opfern wartete.

Doch wenn das so gewesen wäre, warum nutzte die 48-Jährige diese Gelegenheit dann nicht, um Alarm zu schlagen?

Frank Urbaniok: «Menschen, die in eine solche Situation geraten, befinden sich in einer existenziellen Extremsituation. Da gibt es ganz viele Überlegungen, die einem durch den Kopf gehen.» Es sei da viel leichter von Aussen zu sagen, was man dann besser getan hätte. «In einer solchen Situation sind Ratschläge oder gar Vorwürfe völlig fehl am Platz», so Urbaniok. (az)

Brand von Einfamilienhaus in Rupperswil AG

1 / 19
Vierfachmord von Rupperswil AG
Barbara Loppacher, leitende Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau, informiert wahrend der Medienkonferenz zum Tötungsdelikt Rupperswil.
quelle: keystone / alexandra wey
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Der «Pink Moon» im April: 13 spannende Fakten zum Vollmond
Am 24. April 2024 um 1.48 Uhr Schweizer Zeit tritt der Vollmond zum vierten Mal in diesem Jahr ein. Er wird auch «Rosa Mond» (auf Englisch: «Pink Moon») genannt und steht im Sternbild Jungfrau. Der Name «Rosa Mond» hat nichts mit dessen Farbe zu tun – er wurde von Nordamerikas Ureinwohnern nach der rosa Flammenblume benannt, die zum Frühlingsbeginn blüht.

Der Mond begleitet uns Menschen schon seit Urzeiten. Seit jeher übt er eine anziehende Wirkung auf die Menschheit aus. Besonders in den Vollmondnächten zieht uns die silbrig strahlende Kugel am Sternenhimmel immer wieder aufs Neue in ihren Bann.

Zur Story