Schweiz
Bundesrat

Economiesuisse-Präsident Karrer: «Die SVP soll einen zweiten Sitz erhalten»

«Wir haben immer gesagt, dass wir zur Konkordanz und somit zur Zauberformel stehen»: Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer.
«Wir haben immer gesagt, dass wir zur Konkordanz und somit zur Zauberformel stehen»: Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer.
Bild: KEYSTONE

Economiesuisse-Präsident Karrer: «Die SVP soll einen zweiten Sitz erhalten»

25.10.2015, 02:5425.10.2015, 02:54

Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer spricht sich für einen zweiten Bundesratssitz für die SVP aus. Eine Zusammensetzung der Regierung nach der arithmetischen Konkordanz ist aus seiner Sicht «zwingend notwendig». Einen Wunschkandidaten nennt er indes nicht.

«Die SVP soll aufgrund der Zauberformel zwei Sitze erhalten», sagte Karrer im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Wir haben immer gesagt, dass wir zur Konkordanz und somit zur Zauberformel stehen.» Das habe sich mit den Wahlen akzentuiert. «Den drei grössten Parteien stehen zwei Sitze zu, der viertgrössten einer.»

«Es haben sich bereits verschiedene SVP-Exponenten konstruktiv zur Schutzklausel geäussert.»

Eine solche Zusammensetzung sei notwendig, weil alle darauf angewiesen seien, dass «der Bundesrat gemeinsam nach Lösungen sucht». Deshalb erwarte er von der SVP aber auch, «dass sie zur Konkordanz steht und sich entsprechend konstruktiv in die politischen Geschäfte einbringt».

Finanzdepartement soll bürgerlich bleiben

Nach einem Wunschkandidaten gefragt, sagte Karrer, Personalentscheide überlasse er der Politik. Angesichts grosser Herausforderungen bei den Finanzen wäre aus seiner Sicht eine bürgerliche Vertretung an der Spitze des Finanzdepartements wünschenswert. Dieses Amt würde bei einem Abgang von BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf frei.

Bundesrat

Eine weitere Erwartung Karrers an die SVP betrifft die Umsetzung der Zuwanderungsinitiative. In dieser stehe auch, «dass die wirtschaftlichen Interessen mitberücksichtigt werden» müssten. «Das erwarten wir vom Bundesrat und auch von der SVP», sagte Karrer im Hinblick auf einen Umsetzungsvorschlag.

Dabei macht sich der Präsident des Wirtschaftsdachverbandes erneut für eine Schutzklausel stark, welche die Zuwanderung begrenzen, aber auch die bilateralen Verträge mit der EU sichern soll. «Es haben sich bereits verschiedene SVP-Exponenten konstruktiv zur Schutzklausel geäussert», sagte Karrer. (dwi/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Oberste Ärztin der Schweiz: «Es gibt offensichtliche Fehler im neuen Tarif»
Die oberste Ärztin Yvonne Gilli erklärt, wie neue Gadgets und KI die Gesundheit und damit auch die Medizin verändern. Vor allem aber muss sie als Präsidentin der Ärztevereinigung viel vermitteln: Ab 2026 gilt für alle Ärztinnen und Ärzte ein neues Tarifwerk, das zu Unmut und Trotz führt. Nimmt dadurch die Qualität der Leistung ab?
Ab Januar gilt in der Schweiz ein neuer Ärztetarif für sämtliche ambulanten Leistungen. Das beschäftigt aktuell die Betroffenen stark. Viele Ärztinnen und Ärzte äussern Bedenken. So steht im Raum, dass Kinder häufiger narkotisiert werden müssen, weil die Untersuchung und die Behandlung des Mittelohrs nicht in derselben Pauschale enthalten sind. Andere Ärzte erklären rund heraus, dass sie gewisse Leistungen schlicht nicht zu diesem Preis erbringen werden.
Zur Story