Schweiz
Christoph Blocher

«Offenbar war Blocher EU-Justizminister»

«Offenbar war Blocher EU-Justizminister»

Die SVP betont in ihrem jüngsten Positionspapier, dass die Zahl der Asylgesuche während der Amtsjahre von Christoph Blocher als Justizminister dank «restriktiver Asylgewährung» stark gesunken sei. Tatsache ist aber, dass auch die EU während dieser Jahre am wenigsten Gesuche verzeichnete.
19.05.2015, 17:0019.05.2015, 17:30

In der EU haben sich die Asylgesuche zwischen 2001 und 2014 ähnlich entwickelt wie in der Schweiz. Darauf hat am Dienstag die Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen (EKM) aufmerksam gemacht – und damit die SVP kritisiert.

Die SVP betont in ihrem jüngsten Positionspapier, dass die Zahl der Asylgesuche während der Amtsjahre von Christoph Blocher als Justizminister stark gesunken sei – «dank restriktiver Asylgewährung und Abschreckung von Schlepperbanden und Wirtschaftsflüchtlingen».

Seit der Abwahl des SVP-Bundesrates seien die Zahlen wieder angestiegen. Dies zeige, dass sich eine abschreckende und restriktive Asylpolitik sehr schnell auf die Anzahl der Gesuche auswirke, schreibt die SVP.

Flüchtlinge haben Gesichter

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Flüchtlinge haben Gesichter
In Europa sind die Flüchtlinge immer wieder Gesprächsthema. Ein wirkliches Gesicht von Flüchtlingen kennen jedoch die wenigsten.
quelle: getty images europe / dan kitwood
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Zwischen 2004 und 2007 am wenigsten Gesuche in der EU

«Offenbar war Blocher auch Justizminister in der EU», sagte EKM-Präsident Walter Leimgruber dazu. Auch die EU habe damals nämlich einen Rückgang der Gesuche verzeichnet. Tatsächlich gab es in der EU zwischen 2004 und 2007 am wenigsten Gesuche, wie die Zahlen von Eurostat zeigen.

Generell verlief die Entwicklung in der Schweiz und in der EU zwischen 2001 und 2014 ähnlich. Die grössten Unterschiede gab es in den letzten Jahren, während der Amtszeit von Justizministerin Simonetta Sommaruga: In der EU hat die Zahl der Gesuche zwischen 2011 und 2014 kontinuierlich zugenommen, während sie in der Schweiz zu- und wieder abnahm – und insgesamt relativ stabil blieb.

Der EKM-Präsident äusserte sich im Rahmen der Jahresmedienkonferenz der Kommission. Dieser bereitet die politische Bewirtschaftung des Themas «Migration» Sorgen, wie Leimgruber sagte. (whr/sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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klugundweise
19.05.2015 17:09registriert Februar 2014
Herr B. war verantwortlich, dass Asylgesuche bei den Botschaften nicht mehr möglich waren. Damit sank zwar die Zahl der Gesuche, heute überlegt man sich aber diese Möglichkeit wieder einzuführen weil damit die Zahl der Bootsflüchtlinge etwas reduziert werden könnte.
Wer eins und eins zusammenzählt sieht, dass auch diese Massnahme ein "warmer Fu.." war!
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Alex23
19.05.2015 18:12registriert Februar 2015
Ein Phänomen, das sich europaweit feststellen ließ (vorübergehend weniger Asylgesuche) als eigenen Erfolg zu verkaufen. Wie peinlich ist das denn?
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Lowend
19.05.2015 20:31registriert Februar 2014
Man darf die SVP und Blocher ruhig als die Architekten der heutigen Asylpolitik bezeichnen, denn ausser ihnen hat eigentlich keine Partei andauernd am Asyl- und Ausländerrecht herum geschraubt, aber wie immer übernehmen sie lieber gefälschte Zahlen, anstatt die Verantwortung für das von ihnen selber angerichtete Desaster und wenn ein Architekt an einem Bauwerk derart herumpfuscht, dass das Gebäude am Ende völlig unbrauchbar und einsturzgefährdet ist, dann muss man nicht die Bauarbeiter in die Wüste schicken, sondern den- oder diejenigen, die an dem Pfusch verdient haben, sprich Blocher's SVP!
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