Schweiz
Coronavirus

Coronavirus: BAG meldet 49'757 neue Covid-Infektionen

Ein Labor-Mitarbeiter verarbeitet Corona-Proben in einem Labor am Flughafen Zuerich, am Donnerstag, 2. Dezember 2021 in Zuerich. Das neu eroeffnete Flyender Labor bietet nach eigenen Angaben die schne ...
Die Sommerwelle fällt dieses Jahr deutlich stärker aus als 2021.Bild: keystone

Die Sommerwelle ist massiv stärker als vor einem Jahr: BAG meldet 49'757 neue Infektionen

Obwohl die Corona-Zahlen erstmals seit Wochen wieder sinken: Aktuell liegt die Zahl der Infektionen, Hospitalisierungen und Todesfälle um ein Vielfaches höher als im Sommer 2021.
19.07.2022, 16:0419.07.2022, 16:04
Ann-Kathrin Amstutz / ch media
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In der vergangenen Woche wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 49'757 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet, also 7108 neue Fälle pro Tag. Zum Vergleich: In der vergangenen Woche waren es noch deren 55’975, also rund 7996 neue Infektionen pro Tag. Seit Anfang Juni waren die Zahlen stets gestiegen, nun sind sie zum ersten Mal wieder leicht rückläufig.

Zudem meldet das BAG am Dienstag 478 neue Hospitalisierungen für die vergangene Woche. In der Vorwoche waren es noch 486 Personen. Auf den Intensivstationen machten Covid-Infizierte letzte Woche 5.4 Prozent aus, über alle Spitalpatientinnen und -patienten gesehen sind es 5.7 Prozent.

Die vier Wochen entsprechen ungefähr der Zeit von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Die vier Wochen entsprechen ungefähr der Zeit von Mitte Juni bis Mitte Juli.grafik: mwa; quelle: bag

Viel mehr Ansteckungen, Hospitalisierungen und Todesfälle als 2021

Die Belastung der Spitäler ist also weiterhin moderat. Trotzdem zeigt der Rückblick auf den Sommer 2021, dass die Sommerwelle dieses Jahr massiv stärker ausfällt. So müssen aktuell deutlich mehr Personen wegen Corona hospitalisiert werden als 2021: In der gleichen Woche vor einem Jahr (12. bis 18. Juli) mussten nur gerade 66 Personen ins Spital. Das ist etwa sieben Mal weniger als in der letzten Woche.

Noch krasser ist die Differenz bei den wöchentlichen Neuansteckungen. Letztes Jahr verzeichnete das BAG in derselben Kalenderwoche 3812 Infektionen. Das ist dreizehn Mal weniger als letzte Woche. Und dies bei einer damals höheren Anzahl Tests sowie einer deutlich tieferen Dunkelziffer.

Bei der Interpretation der Zahlen darf nicht vergessen gehen, dass momentan die hochansteckende Omikron-Variante BA.5 dominant ist. Dagegen kursierte im letzten Sommer die deutlich gefährlichere Delta-Variante. Zudem war die Immunität in der Bevölkerung tiefer. Doch angesichts der komplett aufgehobenen Massnahmen kommt es zu einer deutlich höheren Anzahl an Infektionen, was auch mehr Hospitalisierungen und Todesfälle nach sich zieht.

BAG meldet 32 neue Todesfälle

So wurden dem BAG innert Wochenfrist 32 neue Todesfälle gemeldet (Vorwoche: 23, gleiche Woche vor einem Jahr: 2). Seit Ausbruch der Pandemie sind in der Schweiz und Liechtenstein damit knapp 13’500 Personen im Zusammenhang mit einer Covidinfektion verstorben.

Die hohe Positivitätsrate – sie liegt aktuell bei bei den PCR-Tests bei 44.8 Prozent und bei den Schnelltests bei 48.6 Prozent – wie auch Abwasserproben deuten auf eine grössere Verbreitung der Infektionskrankheit hin. Die Dunkelziffer bleibt damit sehr hoch: Letzte Woche wurden insgesamt 117'707 Tests durchgeführt. Eine Woche davor waren es noch 130’668 Tests. (aargauerzeitung.ch)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TheHorner
19.07.2022 17:10registriert Oktober 2018
Nun jaa.. das klingt ja jetzt schaurig dramatisch.. Wenn man das ganze jedoch relativ betrachtet, zeigt sich folgendes Bild:
2021: 1.7% der Infizierten wurden hospitalisiert, 0.05% sind verstorben (gemessen an den Hospitalisierungen wären das 3.03%).
2022: 0.9% der Infizierten wurden hospitalisiert, 0.04% sind verstorben (gemessen an den Hospitalisierungen wären das 4.8%).
Man könnte also auch argumentieren, dass angesichts der grossen anzunehmenden Dunkelziffer der Infizierten, diese Zahlen in Tat und Wahrheit tiefer liegen und somit alles weiterhin im Grünen Bereich ist.
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Gandalf-der-Blaue
19.07.2022 17:05registriert Januar 2014
Ehrlich gesagt ist mir eine starke Sommerwelle mit einer Variante, die verhältnismäddig ungefährlich ist, lieber, als eine vergleichbare Welle im Winter. Und je mehr Menschen sich im Sommer bei dieser vergleichsweise harmlosen Variante durch eine Infektion zusätzliche Antikörper holen, desto weniger besteht die Gefahr auf irgendwelche Massnahmen im Winter.
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Remus
19.07.2022 17:08registriert Dezember 2016
Hatten wir letzten Sommer nicht noch Massnahmen?
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