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Coronavirus ist in der Schweiz – warum das kein Grund zur Panik ist

Ein Schild in einer Apotheke in Chiasso weist darauf hin, dass keine Schutzmasken mehr erhaeltlich sind, am Dienstag, 25. Februar 2020. Ich der Schweiz wurde bisher keine Ansteckung mit dem Coronaviru ...
Bild: KEYSTONE

Coronavirus ist in der Schweiz – warum das kein Grund zur Panik ist

25.02.2020, 16:4525.02.2020, 17:57
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Die Schweiz hat ihren ersten Coronavirus-Fall. Der weltweit erste Fall des Covid-19 wurde in der zweiten Dezemberhälfte 2019 in China bekannt.

Die Zahlen

Das neue Covid-19-Virus trat erstmals in der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan in Erscheinung. Ende 2019 waren vier Fälle bekannt, am Dienstag zählte man weltweit gegen 80'000 Infizierte. Dies, obwohl die Zahl der Flüge von und nach China drastisch eingeschränkt wurde. Das erste Opfer in Europa starb am 21. Februar in Norditalien.

Covid-19 gehört zur gleichen Erregergruppe wie das Sars- und das Mers-Virus. Das neue Virus ist zwar deutlich ansteckender, die Sterberate ist jedoch deutlich tiefer als bei Sars und Mers.

Tiefe Sterblichkeitsrate

Das grösste Risiko, an Covid-19 zu sterben, haben Menschen über 80 Jahre. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt die Mortalitätsrate in dieser Altersgruppe bei 14.8 Prozent. Patienten mit Herzkrankheiten sind besonders gefährdet, vor den Diabetikern und Personen mit Atemwegserkrankungen und hohem Blutdruck.

Ausserhalb der Provinz Wuhan ist laut WHO nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung von der Krankheit betroffen. Und dieser sehr kleine Teil hat eine Risiko von rund 2 Prozent, daran zu sterben. Bei den unter 39-Jährigen liegt das Sterberisiko bei 0.2 Prozent, darüber nimmt die Sterblichkeitsrate zu.

Vier von fünf von der Krankheit betroffene Patienten leiden an einer gutartigen Ausprägung, wie eine chinesische Studie an 72'000 Personen zeigte. 25'000 von über 79'000 Patienten sind bereits geheilt, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht. 2663 Personen sind am Covid-19-Virus gestorben.

China bleibt mit knapp 77'700 Coronavirus-Patienten das meistbetroffene Land, vor Südkorea (833), den Passagieren des Kreuzfahrtschiffes «Diamond Princess» (691) vor der Küste Japans und Italien (219). Der Iran beklagt 16 Virus-Opfer. In Italien starben bisher 7 Menschen.

Was tut die Schweiz?

Die Situation in der Schweiz wird vom Bundesamt für Gesundheit als nicht sehr dramatisch eingeschätzt. Es herrscht «erhöhte Bereitschaft». Auch im Tessin werden nach dem jetzigen Fall keine speziellen Vorkehrungen getroffen. In den Grenzregionen werden vermehrt Tests bei Personen mit Symptomen durchgeführt.

Erst wenn sich das Virus weiter ausbreiten sollte, werden weitere Massnahmen getroffen wie etwa Social Distancing - also Absage von Veranstaltungen mit vielen Menschen wie Konzerte oder ähnliches.

Die Symptome

Anzeichen für eine Infektion sind gemäss WHO grippeähnliche Symptome Atembeschwerden, Atemlosigkeit, Fieber und Husten. In schweren Fällen kann das Virus zu Lungenentzündungen, akuten Atembeschwerden, Nierenversagen oder zum Tod führen.

Zur Vorbeugung empfohlen wird, sich regelmässig die Hände zu waschen, Mund und Nase zu bedecken, wenn man hustet und niest respektive in die Ellenbeuge zu husten und zu niesen sowie sich ausgewogen zu ernähren. Schliesslich lautet der Rat, sich von infizierten Personen mit den erwähnten Symptomen fernzuhalten.

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Das Coronavirus breitet sich aus (Ende Februar)
Ein Mitarbeiter arbeitet an der Installation einer COVID-Triage, die ausserhalb des Berner Inselspitals installiert wurde.
quelle: keystone / anthony anex
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Einen Impfstoff gegen Covid-19 gibt es noch nicht. Und das dürfte auch noch dauern. Für das Mers-Virus, das 2012 auf der Arabischen Halbinsel entdeckt wurde und das auch zu den Coronaviren gehört, wird ein Impfstoff erst seit 2018 klinisch geprüft. Dank Biotech soll die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19 rascher vorangehen. (aeg/sda)

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15 Bilder, die zeigen, was gerade in Wuhan vor sich geht
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15 Bilder, die zeigen, was gerade in Wuhan vor sich geht
In Wuhan leben rund elf Millionen Menschen.

quelle: epa / stringer
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93 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bajazzo
25.02.2020 17:12registriert Februar 2020
PAAAAAANIK!
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stevemosi
25.02.2020 17:00registriert April 2014
Ok. Mortalität absolut geringfügig. Keine Panik. Gut, kann ich nachvollziehen.
Aber es ist doch ein widerspruch wenn Italien praktisch den ganzen Norden abriegelt.
Keine Ahnung was ich glauben soll, da ein Bericht der verharmlost und da Berichte über ganze Städte in Quarantäne.
Ich hätte gerne einfach mal die Frage beantwortet warum auf der einen Seite beschwichtigt wird und auf der anderen Seite, zumindest von aussen betrachtet, Panikaktionen getätigt werden.
Chinas Produktion und Handel liegt praktisch lahm, jetzt noch Italien. Die wollen/müssen Geld verdienen. Also wieso die Abschottung?
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Amenokal
25.02.2020 18:00registriert Juli 2016
Aber das Virus hat doch gar keine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz?!
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