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Coronavirus

Taskforce und Kinderärzte fordern: 5- bis 11-Jährige schnell impfen

Taskforce und Kinderärzte fordern: Die 5- bis 11-Jährigen sollen schnell geimpft werden

31.12.2021, 16:5131.12.2021, 18:14
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Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes und die Schweizer Kinderärzte fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Massnahmen an den Schulen die schnelle Einführung der Corona-Schutzimpfung für die 5- bis 11-Jährigen. Eine Verlängerung der Schulferien zur Unterbrechung der Infektionsketten erachten sie nur bedingt als wirksam.

Einig sind sich die Taskforce, Pädiatrie Schweiz (PS) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärztinnen (KIS) in ihrer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme darüber, dass die Schulen unbedingt offengehalten werden müssen. Das verhindere Unterbrüche in der Bildung und in den sozialen Kontakten der Kinder.

Tanja Stadler, Praesidentin, National COVID-19 Science Task Force, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur aktuellen Situation des Coronavirus, am Dienstag, 28. Dezember 2021 in Bern. (KEYSTONE/Pet ...
Tanja Stadler leitet die Science Task Force.Bild: keystone

An den Schulen müssten aber Massnahmen getroffen werden, um die Zirkulation des Virus zu begrenzen. Die derzeit kursierenden Varianten seien derart ansteckend, dass irgendwann alle Kinder damit in Kontakt kämen.

mRNA-Impfstoffe hätten sich bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren und bei 12- bis 17-jährigen Jugendlichen als «sicher und hoch immunogen» erwiesen, heisst es in der gemeinsamen Stellungnahme. Am 10. Dezember hatte Swissmedic den Impfstoff von Biontech/Pfizer für die 5- bis 11-Jährigen zugelassen.

Viruszirkulation begrenzen

Es sei zwar schwer vorherzusagen, wie die Impfung für 5- bis 11-Jährige von der Schweizer Bevölkerung angenommen werde. Es sei aber wichtig, dass die Impfung für diese Altersgruppe «breit und schnell eingeführt wird», schreiben die drei Organisationen. Je schneller die Kinder geimpft würden, desto schneller werde dies dazu beitragen, die Viruszirkulation unter den Kindern zu begrenzen. Entsprechend weniger werde der Alltag der Kinder gestört.

Eine Verlängerung der Schulferien, wie dies einige Experten vorgeschlagen haben, sehen die Taskforce und die Kinderärzte differenziert. Eine solche sei nur sinnvoll, wenn ähnliche Massnahmen in der erwachsenen Bevölkerung zur Eindämmung der Epidemie umgesetzt würden. Dazu gehöre eine starke Einschränkung der Mobilität der gesamten Bevölkerung.

Eine weitere wichtige und erfolgversprechende Massnahme ist gemäss der Stellungnahme auch eine angemessene und konsequente Belüftung von Klassenzimmern und anderen Innenräumen der Schulen. In den allermeisten Situationen seien zudem CO2-Monitore ein einfaches und kostengünstiges Hilfsmittel, um das Risiko einer Übertragung des Virus durch Aerosole gering zu halten.

Zweimal pro Woche an Schulen testen

Weiter würden regelmässig wiederholte PCR-Spuck-Tests in den Schulen Übertragungsketten unterbrechen und die positiven Fälle in einer Klasse verkleinern. Dies verringere die Wahrscheinlichkeit, dass eine Klasse oder Schule geschlossen werden müsse. Idealerweise erfolge ein Test zweimal pro Woche, mindestens aber einmal.

Für symptomatische Kinder unter sechs Jahren empfehlen Taskforce und Kinderärzte nur unter bestimmten Umständen einen breiteren Zugang zu Tests. Dies namentlich, wenn deren Eltern nicht geimpft sind, für den Besuch der Kindertagesstätte oder falls sie Kontakt haben mit gefährdeten Erwachsenen.

In der Zeit der aktuell hohen Verbreitung des Virus sei es überdies wichtig, dass Kinder mit Krankheitssymptomen zuhause blieben. So werde nicht nur die Übertragungskette von Sars-CoV-2 unterbrochen, sondern auch die der virulenteren Atemwegsviren wie etwa Influenza.

(dsc/sda)

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24 Kommentare
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Sojasauce
31.12.2021 19:03registriert Februar 2018
Für alle Kinder hoffe ich, dass die Sache gut ausgeht.
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Titangirl
31.12.2021 17:16registriert Juni 2019
Dann sollen die Kantone mal endlich vorwärts machen! Wir wissen mach wie vor nicht wann, wo, wer und wie wir unsere Kinder impfen können. Und von Tests in der Schule ist nach wie vor keine Rede. Die einzige Massnahme bis jetzt ist Masken tragen ab der ersten Klasse, was nur bedingt was nützt da viele Kinde rin diesem Alter die Maske sowieso nicht korrekt tragen und wohl jeder zweite mit Maskensdispens am ersten Tag in die Schule kommt…
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ch.vogel
31.12.2021 17:15registriert Mai 2014
Kommt ein bisschen spät, die Stellungsnahme, jetzt wo alle Kantone bereits ihre Massnahmen angepasst haben.

Aber es wäre absolut wünschenswert, wenn das landesweit so umgesetzt würde. Also regelmässige Spucktests und klare Empfehlung/einfacher Zugang zur Impfung.

Aber nach bald zwei Jahren darf man halt noch nicht zuviel verlangen in Sachen Koordination... 🙄
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