03.02.2016, 05:4003.02.2016, 08:15
Im April 2016 gibt CVP-Präsident Christophe Darbellay sein Amt ab. Er stand zehn Jahre an der Spitze der Mittepartei. Im Interview mit der NZZ zieht er Bilanz. Ein Überblick:
«Kein Problem mit Geri»: CVP-Präsident Darbellay (links) über seinen potenziellen Nachfolger Gerhard Pfister.
Bild: KEYSTONE
- Grösster Erfolg: «Dass es zehn Jahre waren. Vorher wechselte die CVP mit hoher Kadenz ihre Präsidenten. (...) Es ist keine einfach zu führende Partei, wir haben historisch bedingt eine grosse inhaltliche und geografische Breite, von den Bergtälern bis zu den Städten.»
- Grösste Niederlage: «Die fand schon vor meiner Amtszeit statt, es war die Abwahl von Ruth Metzler 2003.»
- Zur Abwahl von Christoph Blocher 2007: «Ich war dabei und spielte meine Rolle.»
- Misslungenes: «Ich hätte natürlich gerne mehr Sitze und mehr Wählerprozente erreicht.»
- Zur gescheiterten Fusion mit der BDP: «Die gemeinsame Fraktion, diese ‹Union der Mitte›, war strategisch und im Detail geplant. Und wir hatten hohe Erwartungen. Dann scheiterte es an der BDP-Basis. Das war schlecht. Ein Zusammenschluss in der Mitte muss das Ziel bleiben.»
- Grosses Problem: Die mangelnde Geschlossenheit der CVP-Bundeshausfraktion
- Zum potenziellen Nachfolger: «Ich habe kein Problem mit Geri Pfister.»
- Positionierung der CVP: «(...) man nimmt uns als Mittelstands- und Familienpartei wahr. Aber das reicht nicht. Diese Themen stehen nicht zuoberst auf dem Sorgenbarometer.»
- Zur Wahl von SVP-Bundesrat Guy Parmelin: «Ich habe mich stark dafür eingesetzt, dass er gewählt wird. Er wird ein sehr guter Bundesrat werden.»
- Zu seinen eigenen Bundesratsambitionen: «Es ist klar, dass die Wahl Parmelins für mich persönlich nicht das Beste ist. Aber ich denke nicht jeden Morgen beim Rasieren an das Bundesratsamt. (...) Ich konzentriere mich auf den Staatsrat.» (kad)
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