In der Schweiz ist die Zahl der Straftaten im letzten Jahr um 14 Prozent auf 522'558 gestiegen. Bei Diebstählen ab oder aus einem Fahrzeug kam es zu einer Zunahme von gar 71,4 Prozent auf 18'192 Straftaten – die höchsten Werte seit Einführung der Statistik 2009.
Die Zunahme ist insbesondere auf die Vermögensstraftaten (+17,6 Prozent) zurückzuführen, welche bereits das zweite Jahr in Folge zugenommen haben. Ein Anstieg wurde auch bei der digitalen Kriminalität verzeichnet (+31,5 Prozent). Wie bereits im vergangenen Jahr wurden 2023 erneut mehr schwere Gewaltstraftaten (+5,9 Prozent) registriert. Bei den beschuldigten Personen gab es einen Anstieg um 4,3 Prozent. Dies geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS): Jahresbericht 2023 der polizeilich registrierten Straftaten #Statistik https://t.co/BuAGYNrMq1 pic.twitter.com/3QjuJr4wNa
— Statistik Schweiz (@StatSchweiz) March 25, 2024
Während die Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch im Jahr 2023 gestiegen sind, sank dagegen die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) um -1,5 Prozent auf 54'458 Straftaten. Beim Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) hingegen wurde ein Anstieg von 21,5 Prozent verzeichnet (Total: 43'180 Straftaten).
Bei fast 70 Prozent der Straftaten gegen das StGB handelt es sich um Vermögensdelikte (354'967), wovon mehr als die Hälfte auf Diebstahl (inkl. Fahrzeugdiebstahl) entfällt. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet die PKS 2023 eine Zunahme von 17,5 Prozent auf 54'517 Straftaten beim Fahrzeugdiebstahl, sowie eine Zunahme von 71,4 Prozent auf 18'192 Straftaten beim Diebstahl ab oder aus einem Fahrzeug. Dies entspricht den höchsten Werten seit Einführung der Statistik im Jahr 2009.
Wie bereits 2022 sind auch im Jahr 2023 die Einbruch- und Einschleichdiebstähle (41'429) gestiegen (+15,9 Prozent). Registrierte die Polizei im Jahr 2022 durchschnittlich noch 98 Einbruch- und Einschleichdiebstähle pro Tag, so waren es im Jahr 2023 deren 114. Weiter wurde mit 29'314 Straftaten beim Betrug der höchste Wert seit 15 Jahren polizeilich registriert (+21,2 Prozent). Bei fast 80 Prozent der Betrugsstraftaten wurde ein digitales Tatvorgehen verzeichnet.
Wie schon in den letzten Jahren wurde auch 2023 ein Anstieg der digitalen Kriminalität in der PKS verzeichnet. 43'839 Straftaten mit einem digitalen Tatvorgehen wurden registriert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 31,5 Prozent. Den grössten Anteil (40'496 Straftaten) stellt die Cyber-Wirtschaftskriminalität dar, diese stieg im Jahr 2023 um 36,5 Prozent.
Grund dafür waren insbesondere die Zunahme von Fällen von Phishing (+69,8 Prozent), von Missbrauch von Online-Zahlungssystemen beziehungsweise einer fremden Identität für betrügerische Zwecke (+66,1 Prozent) und von bezahlter, aber nicht gelieferter Ware auf Kleinanzeigeplattformen (+23,1 Prozent). Die Cyber-Sexualdelikte sind hingegen nach einem Anstieg im Jahr 2022 wieder um 7,4 Prozent gesunken (-209 Straftaten).
Das Total der Gewaltstraftaten (47'381) ist im Jahr 2023 mit 1,5 Prozent ebenfalls angestiegen. Die Zahl der Gewaltstraftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner bleibt aber auf ähnlichem Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren (5,4).
Bei den total 2057 registrierten schweren Gewaltstraftaten (+5,9 Prozent) handelt es sich um den höchsten Wert seit der Einführung der Statistik im Jahr 2009. Die Zahl vollendeter Tötungsdelikte hat um 26,2 Prozent zugenommen. Es wurden 53 Tötungsdelikte registriert (2022: 42). Dieser Wert liegt über dem Mittelwert seit 2009 (48 Tötungsdelikte).
Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl versuchter Tötungsdelikte (Total: 229 Straftaten, +17,4 Prozent) sowie schwere Körperverletzung (Total: 880 Straftaten, +15,5 Prozent). Hingegen haben im Vergleich zum Vorjahr Vergewaltigung (Total: 839 Straftaten, –3,2 Prozent) und schwerer Raub (Total: 51 Straftaten, –25,0 Prozent) abgenommen.
Die Straftaten im häuslichen Bereich sind mit einem Total von 19'918 Straftaten auf einem ähnlichen Niveau wie bereits in den vergangenen vier Jahren. Von allen vollendeten Tötungsdelikten wurden etwas weniger als die Hälfte (47,2 Prozent) im häuslichen Bereich verübt. Dieser Anteil ist niedriger als in den vergangenen fünf Jahren. Bei den getöteten Personen in der (ehemaligen) Partnerschaft handelt es sich um 14 Frauen und 2 Männer. Innerhalb einer Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehung wurden 4 Mädchen sowie 5 erwachsene Personen (2 Frauen, 3 Männer) getötet.
Für das Jahr 2023 wurden 90'403 Personen polizeilich als beschuldigte Personen einer Straftat gegen das StGB registriert. Die Zahl der Minderjährigen stieg um 4,2 Prozent auf 11'032 Personen, die der jungen Erwachsenen um 3,7 Prozent auf 13'792 und die Zahl der Erwachsenen um 4,5 Prozent auf 65'549. Bei den Erwachsenen älter als 24 Jahre entspricht dies dem höchsten Wert seit 2009.
Etwas weniger als die Hälfte der beschuldigten Personen sind Schweizer Staatsangehörige (minus 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und knapp ein Drittel sind ausländische Staatsangehörige mit einer Niederlassungs- oder Aufenthaltsbewilligung (minus 0,9 Prozent). Bei 6,6 Prozent der registrierten Beschuldigten handelte es sich um Asylsuchende (plus 2,4 Prozent), vorläufig Aufgenommene oder Schutzbedürftige. Die restlichen knapp 18 Prozent (plus 1,1 Prozent) sind auf die nichtständige Bevölkerung zurückzuführen.
Die Ergebnisse der polizeilichen Kriminalstatistik umfassen nur die der Polizei bekannten Straftaten. Zu Dunkelziffern enthält die Statistik keine Daten. Bei den Ergebnissen handelt es sich um eine indirekte, auf den polizeilich registrierten Straftaten basierte Messung der Kriminalität in der Schweiz. (pre/sda)
Ich finde es erschreckend, dass der Anteil an Ausländern 56% beträgt.
Wasser auf die Mühlen der SVP