Sie nannte ihn Frauenverachter, Arschloch und Möchtegernjournalist, er schrieb von Faschotrollfreundin, Schwulenhetze und Provinzrassisten: Im Januar eskalierte ein langjähriger Streit zwischen zwei Schweizer Twitter-User. Eine bekannte Thurgauer Bloggerin, die unter einem Pseudonym twittert, löschte ihren Account, nachdem ein Zürcher Journalist ihren richtigen Namen veröffentlicht hatte. Zusätzlich hat sie Strafanzeige wegen übler Nachrede erstattet. Es folgte eine Solidaritetswelle mit der Bloggerin, inklusive Shitstorm gegen ihren mutmasslichen Mobber.
Die Bloggerin hat ihr Twitter-Konto mittlerweile wieder aktiviert, doch die Wogen zwischen den beiden haben sich nicht geglättet. Wie die NZZ berichtet, geht der Journalist mit einer Zivilklage wegen Persönlichkeitsverletzung zum Gegenangriff über. Zuvor hatte er sich zwei Mal darum bemüht, einen aussergerichtlichen Vergleich abzuschliessen. Er will sich entschuldigen, die Verfahrenskosten bezahlen und die beanstandeten Tweets entfernen. Auf dieses Angebot – das immer noch steht – ist seine Widersacherin jedoch nicht eingegangen.
Gegenüber der NZZ sagt sie, sie habe zwei Jahre unter den Anfeindungen gelitten. Nun wolle sie zeigen, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss und sich wehren kann. Die beiden Gerichtstermine finden im Oktober statt. (rey)
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