EU weicht Verbrenner-Verbot auf – so reagiert die Schweizer Autobranche
Auto Schweiz begrüsst die Ankündigung der EU-Kommission, das für 2035 angekündigte Verbrenner-Aus abzuschwächen. Der Importverband fordert in einer Mitteilung vom Dienstag nun auch bessere Rahmenbedingungen vom Bundesrat.
Statt eines vollständigen CO2-Reduktionsziels plant die EU-Kommission künftig auch Ausnahmen, wonach nur noch bis zu 90 Prozent CO2 gegenüber 2021 eingespart werden müssen. Voraussetzung ist, dass der CO2-Ausstoss durch die Verwendung von umweltfreundlichem Stahl und mehr klimafreundlicheren Kraftstoffen ausgeglichen wird. Die Ausnahmen sollen für Fahrzeuge gelten, die Hersteller nach 2035 neu auf den Markt bringen.
Kritik am Schweizer Klimakurs
Auto Schweiz sieht den Entschluss der EU als Eingeständnis dafür, dass in der Europäischen Union in den kommenden zehn Jahren kein tragfähiges Ökosystem für Elektromobilität geschaffen werden kann. Diese Signale sollen auch von der Schweizer Politik gehört werden, schreibt der Schweizer Automobil-Importeurverband.
Die Schweizer Automobilwirtschaft sei nach dem EU-Entscheid mit einem «deutlich dogmatischeren» Klimakurs konfrontiert als der Rest Europas. Der Verband klagt über «horrende» Sanktionszahlungen, da sich Autokäufer zu wenig für emissionsarme Antriebe entscheiden.
Forderungen an den Bundesrat
Bundesbern brauche mehr Realitätsbewusstsein, lässt sich Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder in der Mitteilung zitieren. «Statt Technologiezwang brauchen wir Rahmenbedingungen, die günstigen Strom, ausreichende und bequem zugängliche Ladeinfrastruktur sowie Offenheit zur Entwicklung neuer Technologien ermöglichen.»
Für die schnelle Skalierung der Elektromobilität verlangt Auto Schweiz den vereinfachten Zugang zu günstigem Strom für Mieter und Stockwerkeigentümer. Weiter können biogene und synthetische Treibstoffe dazu beitragen, die CO2-Emissionen rasch zu senken.
(sda/awp)
