Wartezeiten und Staus sollen dank eines neuen Verzollungssystems bald der Geschichte angehören.Bild: KEYSTONE
22.07.2015, 04:4022.07.2015, 09:25
Wer für mehr als 300 Franken im Ausland einkauft, muss am Schweizer Zoll die Mehrwertsteuer bezahlen. Die Folge: Wartezeiten und Staus an der Grenze. Laut «10vor10» könnte damit aber bald Schluss sein: Offenbar plant der Schweizer Zoll ein elektronisches Verzollungssystem für Privatpersonen – die Reisenden müssten nicht mehr aus dem Auto aussteigen, um Papiere auszufüllen.
EinkaufenAbonnieren
© X90067/ALEXANDER DEMIANCHUK
Wie Heinz Engi, Direktor Zollkreis Basel dem Sender SRF sagt, sollen Einkaufstouristen künftig vom Ausland her Waren anmelden können – und so über den zu bezahlenden Zoll an der Grenze bereits Bescheid wissen. Ähnlich wird das bei Lastwagen gehandhabt. Nur noch 15 Prozent der LKW-Fahrer erledigen die Formalitäten schriftlich, heisst es in der Sendung.
Die Idee stösst nicht überall auf Gegenliebe. Der Bauernverband befürchtet, dass diese Regelung ausgenutzt und die Selbstdeklaration umgangen werden könnte. Und das Gewerbe befürchtet, dass damit noch mehr Anreize fürs Einkaufen im Ausland geschaffen werden. (dwi)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Das Parlament hat eine Motion angenommen, die verhindern könnte, dass es in Zukunft weiterhin kantonale Mindestlöhne gibt. Dies verärgert die Kantone. Auch der Bundesrat, der nun mit der Umsetzung der Motion beschäftigt ist, lehnt diese eigentlich ab.
Einen schweizweiten Mindestlohn gibt es nicht. Doch viele Kantone führen örtliche Mindestlöhne ein. Das Parlament hat den Kantonen jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht: National- und Ständerat haben 2022 eine Motion von Mitte-Ständerat Erich Ettlin gutgeheissen. Diese verlangt, dass die Bestimmungen von allgemein verbindlich erklärten Gesamtarbeitsverträgen (GAV) zum Mindestlohn anderslautenden Bestimmungen der Kantone vorgehe. Und zwar auch dann, wenn die minimalen Löhne in einem GAV tiefer sind als der kantonale Mindestlohn. Nun, und eineinhalb Jahre nach Annahme der Motion, muss der Bundesrat einen Umsetzungsvorschlag zu dieser Motion machen.