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Grüne erwägen in neuem Positionspapier Solaranlagen im Alpenraum

Grüne erwägen in neuem Positionspapier Solaranlagen im Alpenraum

16.07.2022, 17:57
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Bei den Grünen sind die Vorbehalte gegen grosse Solaranlagen in den Bergen geschwunden. Ein neues Positionspapier aus der Grünen-Fraktion zeigt sich offen gegenüber solchen Anlagen auch in den Alpen. Es heisst, dass möglichst rasch Pilotanlagen zu errichten seien.

ARCHIVBILD ZUM START DER STROMPRODUKTION DER "ALPIN SOLAR" SOLARANLAGE BEI DER MUTTSEE-STAUMAUER, AM FREITAG, 8. OKTOBER 2021 - Blick auf die Baustelle von "Alpin Solar", aufgenomm ...
Blick auf die Baustelle der Solaranlage bei der Muttsee-Staumauer.Bild: keystone

«Der Alpenraum kann dafür verwendet werden, Freiflächensolaranlagen zu realisieren», hiess es im Entwurf des Positionspapieres von Grünen, die in der nationalrätlichen Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek) Einsitz haben. Das Papier, über das am Samstag die Tamedia-Zeitungen berichteten, lag auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.

Mit dem Positionspapier würden die Grünen von ihrer bisherigen Haltung abrücken. Bislang sprachen sie sich dafür aus, Solaranlagen auf Gebäuden im Siedlungsraum zu installieren. In ihrem Klimaplan forderten sie zudem Photovoltaikanlagen an Lärmschutzwänden, Staumauern und anderen Infrastrukturanlagen.

Mit dem neuen Papier wollen die Verfasserinnen und Verfasser Grossprojekte in den Bergen aber nicht unbesehen unterstützen. Es trägt denn auch den Titel «natur- und landschaftsschonender Ausbau der Erneuerbaren». So sollen nur Standorte gewählt werden, die unter anderem «schlecht einsehbar» seien und bei denen «wenig entgegenstehende Interessen» bestehen würden, hiess es einschränkend.

Fraktion entscheidet Ende August

Die Fraktion der Grünen wird Ende August über das Positionspapier ihrer Urek-Delegation befinden. Diese dürfte es aber befürworten, zeigte sich Nationalrat Kurt Egger (TG) nach vielen Gesprächen mit Parteimitgliedern zuversichtlich.

In einem Tweet bestätigte am Samstag die Fraktion indirekt, dass sie hinter den Forderungen steht: Es sei eine knifflige Aufgabe, erneuerbare Energien rasch auszubauen und dabei Natur und Landschaft zu schützen, twitterte sie - und schrieb mit Verweis auf das Papier von «Lösungsvorschlägen». (saw/sda)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thadic
16.07.2022 18:39registriert Mai 2016
Ganz gut, wenn man keine Kompromisse eingeht, dann gewinnt das grössere Übel, nämlich Gaskraftwerke oder gar Atomkraftwerke. Es ist nun mal so, dass im Winter mit Hochnebel die Photovoltaikanlagen im Mittelmeer kaum Strom geben, aber in den Bergen die Sonne runterbrennt und durch den Schnee verstärkt wird.
In 30 Jahren kann man sie auch wieder abbauen, wenn dann andere Lösungen da sind.
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Unsinkbar 2
16.07.2022 22:35registriert August 2019
Wieso braucht es in diesem Land für jeden Mist eigentlich immer ein « Pilotprojekt »? Da verlieren wir wieder 5-10 Jahre…
Bei anderen Ländern kopieren ist nicht möglich, die ersten sind wir wohl nicht?
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redeye70
16.07.2022 21:09registriert Mai 2016
Ach, erwachen die Grünen doch noch aus ihren Tagträumen.
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