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Energie

Ständerat will Boni-Verbot beim Strom-Rettungsschirm lockern

Ständerat will Boni-Verbot beim Strom-Rettungsschirm lockern

22.09.2022, 09:1422.09.2022, 09:14

Die Räte sind sich einig, dass Stromunternehmen, die wegen eines Liquiditätsengpasses ein Darlehen vom Bund beanspruchen, keine Boni und keine Dividenden auszahlen sollen dürfen. Noch umstritten sind aber Einzelheiten.

Der Ständerat, der die Vorlage am Donnerstag erneut behandelte, will das Dividenden- und Tantiemenverbot für ein Unternehmen mit Darlehen auf Personen ausserhalb des Konzerns beschränken. Der Nationalrat hingegen will es weiter fassen und beispielsweise auch Tochtergesellschaften einbeziehen, an denen das Unternehmen direkt oder indirekt beteiligt ist. Er ist nun wieder am Zug.

Christoph Brand, CEO Axpo, und Bundesraetin Simonetta Sommaruga, bei der Ersteinspeisung von "Alpin Solar", aufgenommen am Freitag, 8. Oktober 2021, in Linthal. Der Stromkonzern Axpo baut an ...
Christoph Brand, CEO Axpo, und Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Oktober 2021.Bild: keystone

Alle Mitarbeitenden, die mehr als 250'000 verdienen oder nicht?

Das vom Nationalrat in die Vorlage aufgenommenen Boni-Verbot will der Ständerat auf Mitglieder von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung beschränken. An diesem Entscheid hielt er fest.

Der Nationalrat will es für alle Mitarbeitenden in einem von Darlehen profitierenden Stromunternehmen, die mehr als 250'000 Franken verdienen.

Andere Differenzen sind ausgeräumt. So hatte der Ständerat mit einem Einzelantrag von Ruedi Noser (FDP/ZH) Kantone, die Aktionäre eines Stromkonzerns sind, zu Stützungsmassnahmen verpflichten wollen, wenn dieser in Schieflage gerät. Der Nationalrat strich den Paragrafen aber wieder, und der Ständerat folgte ihm nun.

Die verbliebenen Differenzen sollen noch in der Herbstsession ausgeräumt und die Vorlage danach für dringlich erklärt werden.

Ernstfall bereits eingetreten

Im Grundsatz haben beide Räte dem Rettungsschirm schon zugestimmt. Systemkritische Stromunternehmen müssen demnach für den Rettungsschirm jedes Jahr eine Bereitstellungspauschale entrichten. Es soll nur Geld fliessen, wenn ein Unternehmen alles Zumutbare unternommen hat, um seine Liquiditätsprobleme zu lösen und nicht überschuldet ist.

Die Bedingungen für die Darlehen sind unattraktiv. Diese müssen marktgerecht verzinst werden, und es wird ein Risikozuschlag fällig.

Der Bundesrat hatte den Rettungsschirm bereits vor Beginn der laufenden Session aktiviert. Hintergrund war ein Ersuchen des Stromkonzerns Axpo. Für diesen stellte die Landesregierung vier Milliarden Franken bereit, die Finanzdelegation der Räte stimmte zu. (yam/sda)

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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Urs Häni
22.09.2022 10:17registriert März 2022
Boni mit Steuergelder ? Nein danke
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Mimo Staza
22.09.2022 09:57registriert März 2020
„Alle Mitarbeitenden, die mehr als 250'000 verdienen oder nicht?“

Das ist ernsthaft eine Diskussion?
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Steibocktschingg
22.09.2022 12:28registriert Januar 2018
Dann gibt es keine Steuergelder für diese Firmen. Entweder oder. Als Manager sollte man ein Jahr ohne Bonus locker überstehen.
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